Trier. Trier ist eine Stadt, die bereits viel erlebt hat. Von der Gründung durch die Römer über die NS-Zeit bis heute wurde sie von vielfältigen Einflüssen geprägt. In einem Beiheft zu Band vier des Neuen Trierischen Jahrbuchs wird genau diese Geschichte unter die Lupe genommen. Im Mittelpunkt steht der Rindertanzplatz, an dem heute nur noch eine Gedenktafel an ein dunkles Kapitel der Nationalsozialisten in Trier erinnert: Das ehemalige Bischof-Korum-Haus wurde dort ab 1942 als Gefängnis für jüdische Frauen und Kinder genutzt. Es war ihre letzte Station vor den Konzentrationslagern.
Im Zuge des Projekts (Unge)rechtes Trier am Auguste-Viktoria-Gymnasium hat nun der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld im Auftrag des Vereins Trierisch das Heft mit gleichnamigem Titel herausgegeben. Im Projekt arbeiteten Schüler eines Leistungskurses Geschichte an der Historie der Juden in NS-Trier. Eine Ausstellung dazu wurde am 27. Januar eröffnet (der TV berichtete). Im Heft beschäftigen sie sich detaillierter mit der Geschichte der Stadt, analysieren jedoch auch sehr genau die bauliche Situation rund um den Rindertanzplatz. Sie stellen sogar eigene Konzepte vor, wie der Platz baulich aufgewertet werden könnte - ein Anliegen, das auch Ortsvorsteher Dominik Heinrich sehr am Herzen liegt: "Es ist ein tragischer Ort und nicht richtig, nur mit einer Tafel der deportierten Juden zu gedenken."
Auch andere historische Gebäude Triers und einige persönliche Schicksale von Tätern und Opfern werden in der Schrift behandelt. Sie ist im Einzelhandel erhältlich: 127 Seiten, ISBN 978-3-9815112-9-1. Mitgeholfen haben ebenso eine Projektgruppe der Hochschule Trier und eine Studentengruppe aus Darmstadt. lub
Weitere Infos zur Ausstellung gibt es unter
avg-trier.de