Ungewisse Zukunft

TRIER. (dj) Großer Andrang beim Asylfolgeverfahren der iranischen Flüchtlingsfamilie Aliniea/Almasi. Eine gerichtliche Entscheidung über das Bleiberecht der Familie, die sich zur Zeit im Kirchenasyl befindet, fällt erst in zwei Wochen.

Der Gerichtssaal war voll. Alle waren da: Medienvertreter, Menschenrechtler und besorgte Bürger - alle außer den Betroffenen. Die dreiköpfige iranische Flüchtlingsfamilie Aliniea/Almasi, deren Asylfolgeverfahren gestern vor dem Trierer Verwaltungsgericht verhandelt wurde, befindet sich seit mehr als drei Wochen auf dem Gelände der Christuskirche in Heiligkreuz im Kirchenasyl.Wären Arezu Almasi, Nader Aliniea und die kleine Sadaf zur Verhandlung ihres Asylverfahrens gekommen, wären sie kurzerhand verhaftet und in den Iran abgeschoben worden. "Wir hatten im Vorfeld bei Landrat Richard Groß angefragt, ob die Familie ihr Kirchenasyl verlassen darf, um zur Anhörung zu kommen, ohne verhaftet zu werden", berichtet Corinna Rüffer vom Aktionsbündnis "Eshagh muss bleiben". Landrat Groß lehnte diesen Vorschlag ab. "Das ist zwar keine rechtliche Beschneidung, aber immerhin eine moralische", betont Corinna Rüffer. Sie sieht die Chancen der Familie gemindert, da sie bei ihrer eigenen Verhandlung nicht persönlich anwesend sein konnte. Christopher Sprung, der Anwalt der Flüchtlingsfamilie, plädierte vor Gericht dafür, "sich nicht nur auf die Berichte des Auswärtigen Amtes und des Deutschen Orientinstituts über den Iran, sondern auch auf Informationen von Amnesty International" zu stützen."Doch auch wenn das Asylverfahren abgelehnt werden sollte, ist unser Kampf für die Familie Aliniea/Almasi noch lange nicht vorbei. Dann steht das Petitionsverfahren aus", kündigt Corinna Rüffer an. Allerdings kann sich das noch Monate hinziehen.

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