Ungewöhnlicher Ernte-Einsatz für Triers Polizei

TRIER. (sey) Ordnungshüter im Ernte-Einsatz: Trierer Polizisten haben am Freitagmorgen in einem Waldstück zwischen Biewer und Pallien 60 Cannabis-Pflanzen sichergestellt. Ein dort seit Jahren lebender Einsiedler soll die Pflanzen gesät haben.

Seit die Stadt Trier vier im Wald zwischen Biewer und Pallien lebenden Bewohnern einen Räumungsbescheid an ihre illegal errichteten Hütten geklebt hat, schaut die Polizei in der Gegend offenbar etwas genauer hin. Pech für einen nur ein paar hundert Meter entfernt "wohnenden" Einsiedler, dessen Cannabis-Feld nach einem Hinweis entdeckt und von Rauschgift-Beamten am Freitagmorgen abgeerntet wurde. Die "Beute": 60 Pflanzen vom Setzling bis zum 2,50 Meter großen Gewächs. Gegen den 55-jährigen mutmaßlichen Züchter läuft ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Anbaus von Marihuana. Der seit über zehn Jahren am Ortsausgang von Trier-Pallien lebende Mann ist nach Angaben von Streetworker Raimund Ackermann "ein naturverbundener Bursche, der seinen Berg liebt". In dem roten Moselfels vermutet der als "außergewöhnlicher Mensch" beschriebene Eremit einen Keltenpalast, nach dem er seit Jahren gräbt - bislang vergeblich. Anders als die auf städtischem Terrain lebenden Waldbewohner hat der 55-Jährige das Glück, sein aus Holz und Glas zusammen gezimmertes Hüttchen auf Gelände der Vereinigten Hospitien errichtet zu haben. Und die Trierer Stiftung duldet den Kauz. Dass der Mann "Gras" anbaue, sei seit Jahren ein offenes Geheimnis, sagen Leute, die ihn kennen. Nur habe das bislang niemanden gestört. Mittlerweile wird zwischen Biewer und Pallien aber offenbar genauer hingeschaut, was wo wächst.

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