Uni-Studie: Gen beeinflusst Bereitschaft zur Zusammenarbeit

Trier · Die Universität Trier hat in einer Studie die Gruppendynamik von Frauen und Männern untersucht. Die Forscher fanden dabei heraus, dass ein bestimmtes Gen für die Kooperationsbereitschaft verantwortlich ist.

Trier. Das Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG) und die Abteilung für Verhaltensgenetik der Universität Trier haben in einem Gemeinschaftsprojekt eine Studie erstellt. Das Ergebnis belegt: Ein bestimmter Gen-Abschnitt auf dem X-Chromosom ist für das unterschiedliche Verhalten von Mann und Frau in Sachen Bereitschaft zur Zusammenarbeit verantwortlich.
Schon länger vermuten Forscher einen Zusammenhang zwischen einer unterschiedlich starken Ausprägung des sogenannten Monoaminoxidase A-Gens (MAOA) und dem Verhalten von Menschen. In älteren Studien wurde bereits nachgewiesen, dass Mäuse, denen dieses A-Gen fehlt, aggressiver sind.
Die Trierer Wissenschaftler konnten auf dieser Grundlage ähnliches Verhalten beim Menschen bestätigen. Mit Hilfe von Gen-Tests wurde bei den Teilnehmern der Studie ein Zusammenhang zwischen ihrer A-Gen-Aktivität und ihrer Kooperationsbereitschaft nachgewiesen.
Weitere Untersuchungen geplant


Bei dem Planspiel des Experiments ging es darum, wirtschaftlich möglichst erfolgreich zu sein. Männer mit einem weniger stark aktiven A-Gen waren dabei gegenüber ihren Mitspielern skeptischer und egoistischer. Bei Frauen war das Verhalten genau umgekehrt: Sie zeigten mehr Kooperationsbereitschaft und machten optimistischere Einschätzungen bei einer geringen Aktivität des A-Gens.
Über die weiteren Hintergründe dieser Gegensätze bei den beiden Geschlechtern können die Forscher nur spekulieren.
Weitere Studien sollen das genaue Zusammenspiel von Verhaltensgenetik und wirtschaftlichem Handeln untersuchen. ega

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