Uni Trier hebt Schließung der Basketballplätze an Wochenenden und Feiertagen wieder auf

Trier · Es gebe keine Alternative zur Schließung ihrer Basketballplätze an Wochenenden und Feiertagen, hatte die Universität Trier im Juni erklärt. Jetzt rudert die Hochschule zurück: Ab August ist die Anlage wieder geöffnet.

 Hopp und rein: Das geht auf den hervorragenden Basketball-Plätzen der Uni nur noch unter der Woche. TV-Foto: Friedemann Vetter

Hopp und rein: Das geht auf den hervorragenden Basketball-Plätzen der Uni nur noch unter der Woche. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. "Entscheidungen müssen ja nun nicht notwendigerweise endgültig sein", erklärt Uni-Präsident Michael Jäckel auf der Homepage der Hochschule, warum der Beschluss zurückgenommen wird, die Basketball-Außenanlagen der Uni an Wochenenden und Feiertagen zu sperren. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt, voraussichtlich bereits ab August, und bis Ende Oktober sollen die Plätze wieder wie gewohnt geöffnet sein.
Noch im Juni hatte die Uni für die Wochenend-Schließung zahlreiche Gründe angeführt (der TV berichtete): Die Bereitstellung von Sportinfrastruktur für die Öffentlichkeit sei nicht Aufgabe der Universität, erklärte Uni-Sprecher Peter Kuntz. Unter Umständen würde sich die Hochschulleitung sogar strafbar machen, sofern sie weiter zweckgebundene Gelder für die Bereitstellung der Plätze für die freie Basketballszene ausgebe, argumentierte Professor Rüdiger Jacob, Mitglied des Sportbeirats der Uni. Das Minus, das durch das Auf- und Absperren der Plätze an Wochenenden und Feiertagen entstehe, könne daher nicht mehr getragen werden.Hilfskräfte sperren auf und zu

Der bauliche Zustand der Plätze sei zudem so schlecht, dass die Uni bei einem unbeaufsichtigten Betrieb ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht mehr nachkommen könne und Klagen drohten. Die Schließung sei alternativlos, erklärte Professor Jacob.

Jetzt hat sich offenbar doch eine Möglichkeit gefunden: Zwei Hilfskräfte, die mit Mini-Verträgen neu eingestellt werden, sollen die Anlage an Wochenenden und Feiertagen auf- und zusperren. Samstags soll die Anlage von 12 bis 18 Uhr und sonn- und feiertags von 10 bis 16 Uhr geöffnet sein. Nach Gründen für den Sinneswandel gefragt, gibt die Uni sich schmallippig: "Die Schließung hat den Nutzern nicht gefallen", erklärt Uni-Präsident Jäckel.
Tatsächlich hatte die freie Basketballszene eine Unterschriftenaktion gestartet und Gespräche mit der Uni-Leitung geführt. Die Wiedereröffnung sei nun "ein Signal an die Basketballszene", erklärt Uni-Pressesprecher Kuntz. "Wir freuen uns sehr, dass die Uni sich dialogbereit gezeigt hat und wir gemeinsam eine Lösung gefunden haben", sagt Peter Bieg, Sprecher der freien Trierer Basketballszene.

Die Hilfskräfte sollen auch die Aufsicht beim Spielbetrieb übernehmen. Denn einer der beiden Plätze darf aus Sicherheitsgründen nicht bei Regen bespielt werden, der andere ist laut Uni in einem so schlechten baulichen Zustand, dass er der Öffentlichkeit ebenfalls nicht ohne Aufsicht zur Verfügung gestellt werden könne.
Wie das Schließ- und Aufsichtspersonal langfristig bezahlt werden soll, ist allerdings noch unklar: "Eine Finanzierungslösung, vor allem eine dauerhafte, ist noch nicht in Sicht", erklärt Uni-Präsident Jäckel. Parallel zur Wiedereröffnung müsse daher nach einer finanziellen Lösung gesucht werden.

Übrigens nur für die Basketballanlage: Die Tennisplätze und die Grillanlage der Uni - ebenfalls seit dem Frühjahr an Wochenenden und Feiertagen nicht mehr buchbar - bleiben auch weiterhin an diesen Tagen gesperrt. wocMeinung

Na also, geht doch!
Sehr schön, dass die Uni ihre Entscheidung nochmal überdacht hat und - vor allem - auch den Schneid hat, ihren angeblich alternativlosen Schließungsbeschluss wieder aufzuheben. Angesichts der immer noch etlichen städtischen Sporthallen, in denen derzeit wegen Baufälligkeit nicht Ball gespielt werden darf, bedeutet die Wiedereröffnung der Uni-Anlage zumindest eine kleine Milderung der Einschränkungen. Rund 120 Hobby-Basketballer, die die Plätze regelmäßig nutzen, werden es der Universität danken. Hoffentlich auch dadurch, dass sie pfleglich mit den Plätzen umgehen und so wenigsten die Kosten für die Reinigung möglichst kleinhalten. c.wolff@volksfreund.de

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