Unkraut am Wegesrand

TRIER-EHRANG. Die Nachbarschaft im Laacher Weg ärgert sich über ungebändigtes Unkraut auf dem städtischen Grünstreifen. Die Stadt verspricht nun, die Pflanzen zu stutzen.

Brennnesseln sind hier zu Lande nicht gerade beliebt. Wer die Pflanze berührt, den plagt schon bald ein unangenehmes Jucken. Manchmal bedarf es aber nicht einmal der Berührung, allein die Betrachtung der Pflanze reicht schon aus, um gereizte Reaktionen hervorzurufen. Erika und Dieter Thiel versetzt der Anblick der Pflanzen jedes Mal in rasende Wut. "Das hier ist ein echter Schandfleck", ärgert sich Dieter Thiel und zeigt auf das wuchernde Unkraut direkt vor seinem Haus. Meterhoch stehen die Brennnesseln und anderes Unkraut auf dem Randstreifen vor Dieter und Erika Thiels Haus. Das ungeliebte Grün rahmt das Grundstück der Thiels und der anderen Anwohner mit einer rund 100 Meter langen und etwa drei Meter breiten Fläche ein. "Für diesen Streifen ist die Stadt zuständig", beklagt Dieter Thiel. Mittlerweile wuchert das Unkraut in den Garten der Thiels und anderer Nachbarn hinein. "Dieses Unkraut zu entfernen, ist nicht meine Aufgabe", meint Dieter Thiel. Das ehemalige Bahngelände ist vor zehn Jahren in den städtischen Besitz übergegangen und wurde zu einem Radweg umfunktioniert. Links und rechts wächst seither das Unkraut und vermehrt sich rasend schnell. Bisher stutzt das das Tiefbauamt einmal im Jahr einen Teil der Grünfläche. Viel zu selten, findet Erika Thiel. "Es müsste mehrmals im Jahr gemäht werden", meint die Rentnerin. Sie sorgt sich dabei nicht nur um ihr eigenes Grundstück, sondern auch um das Bild der Gemeinde Ehrang. Schließlich liege der Randstreifen direkt am Moselradweg, über den jedes Jahr viele Radfahrer in die Moselstadt kommen. "Dieses Unkraut vermittelt einen schlechten Eindruck von unserer Stadt", ist sich Erika Thiel sicher. "Wir mähen unsere Grünflächen eigentlich zweimal im Jahr", sagt Clemens Schwickerath vom Tiefbauamt der Stadt Trier. Aus finanziellen Gründen könne aber immer nur um 80 Zentimeter gekürzt werden. Das spare viel Zeit und sei aufgrund von Personalmangel anders nicht machbar. "Um den Radweg von Unkraut freizuhalten, reicht das aus" , sagt Schwickerath. Das restliche Unkraut bleibe stehen. "Die Grünflächen haben eine wichtige Funktion, denn sie nehmen das Oberflächenwasser auf." Die Hobbygärtner Erika und Dieter Thiel sehen durch den Grünstreifen auch die Sicherheit der Radfahrer und Anwohner gefährdet. Autofahrer, die durch den Laacher Weg fahren, können die ankreuzenden Radwege nicht ausreichend einsehen. Besonders im Sommer ein Problem, denn die Radler rechnen nicht mit Autos und rasen über die Kreuzung. Dieter Thiel berichtet: "Einen Unfall in der Nachbarschaft hat es schon gegeben." Das Tiefbauamt hat zugesichert, in den kommenden Tagen den Grünstreifen zum zweiten Mal in diesem Jahr zu schneiden. "Nach dem Mähen werde ich mir die Sache noch einmal vor Ort ansehen und mir ein Bild machen", verspricht Schwickerath. Vielleicht können Erika und Dieter Thiel dann wieder aus ihrer Haustür treten, ohne sich über unerwünschte Gewächse zu ärgern.

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