Uns schöner Trier - was heißt das?

Trier · Polizei und Universität suchen beim City Campus nach Lieblingsplätzen und Angsträumen der Trierer in ihrer Stadt

Trier (red) Wie bewerten die Trierer ihre Stadt und den öffentlichen Raum? Welche Plätze gelten als attraktiv, welche als weniger attraktiv, als unschön oder gar als verwahrlost? Eine Antwort auf diese Fragen suchen Soziologen der Universität Trier beim City Campus am Freitag, 29. September, ab 16 Uhr auf dem Viehmarktplatz. In Kooperation mit der Polizei Trier erstellen die Wissenschaftler Rüdiger Jacob, Johannes Kopp, Thomas Ellwart und Ralf Krämer ein Stimmungsbild. "Uns schöner Trier - was heißt das?" haben sie ihr Projekt überschrieben.
Wie alle größeren Städte habe Trier sehr unterschiedliche Facetten, heißt es in der Ankündigung. Da sei zum einen das mehr als 2000 Jahre alte Trier, das vorzeigbare, schöne, touristisch attraktive Trier, das Trier des Weltkulturerbes mit seinen mehr oder weniger gut erhaltenen Gebäuden aus Römerzeit, Mittelalter und früher Neuzeit, von der Porta bis zum kurfürstlichen Palais.
Und so wie diese beiden Gebäude den historischen Rahmen absteckten, so markierten ihre Standorte auch die nördliche und südliche Grenze des touristischen Triers. Im Westen sei es die Mosel mit der Römerbrücke, im Osten das Amphitheater.
Jenseits davon liege aber der Großteil des modernen Triers, heißt es weiter, jenseits davon lebe die Mehrheit der Trierer, jenseits davon lägen Gewerbegebiete und Mischgebiete mit sehr unterschiedlicher Nutzung. "Einige davon gelten - aus unterschiedlichen Gründen - als weniger schön und haben teilweise sogar ein ausgesprochen schlechtes Image in Trier und über die Stadtgrenzen hinaus", schreiben die Soziologen.
Schönheit, Anmut und Attraktivität lägen ebenso wie ihr Gegenteil - häufig im Auge des Betrachters. "Dasselbe Gebäude, derselbe Platz, gilt manchen als schön, attraktiv, interessant, anderen als hässlich, misslungen, unsicher. Zudem variieren solche Einschätzungen auch noch abhängig von Tages-, Wochen- und Jahreszeiten und natürlich auch von persönlichen Erfahrungen."
Um diese unterschiedlichen subjektiven Erfahrungen und Bewertungen soll es beim City-Campus gehen: "Wir möchten - bezogen auf den öffentlichen Raum - wissen: Was gefällt den Menschen in und an Trier, was nicht? Welche öffentlichen Plätze und Räume gelten als attraktiv (im weitesten Sinn), welche nicht, und was sind die Gründe für diese unterschiedlichen Bewertungen?"
Auch Vorschläge, wie die Situation an weniger attraktiv bewerteten Räume verbessert werden könne, sollen bei der Veranstaltung eingebracht und diskutiert werden.
Die Forscher bitten möglichst viele Menschen vorbeizukommen, damit sie ein breites Spektrum an Bewertungen erfassen können: "Wir laden ein, mit uns über persönliche Sichtweisen, Erfahrungen und Wünsche zu sprechen."
Das Projekt "Uns schöner Trier - was heißt das?" der Trierer Soziologie und der Polizeiinspektion im Rahmen des City Campus und der Nacht der Wissenschaften am Freitag, 29. September, auf dem Viehmarktlatz startet um 16 Uhr. Bis Mitternacht können Trierer dort ihre Einschätzungen abgeben.

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