Unternehmer entlocken dem OB Zusagen

Trier · Jeden Woche veranstaltet die regionale Gruppe Business Network International (BNI) ein Unternehmerfrühstück. Beim jüngsten Termin stellte sich Oberbürgermeister Wolfram Leibe den Fragen der lokalen Wirtschaft zu Themen der Stadtentwicklung und gab ein konkretes Versprechen ab.

 BNI-Chapterdirektor Ralf Jakob (rechts) und Oberbürgermeister Wolfram Leibe während des Unternehmerfrühstücks in Trier. TV-Foto: Joscha Wölbert

BNI-Chapterdirektor Ralf Jakob (rechts) und Oberbürgermeister Wolfram Leibe während des Unternehmerfrühstücks in Trier. TV-Foto: Joscha Wölbert

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Trier. Die Mitglieder der regionalen Unternehmergruppe BNI (Buisness Network International) Augusta Treverorum treffen sich regelmäßig im Nells Park Hotel Trier. Das Thema lautete diesmal "Regionale Wirtschaftsförderung".
Als Gast des Forums sprach sich Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe für eine Wirtschaftsförderung aus, die Trierer Unternehmen neue Chancen geben soll. Er gestand ein, dass es kaum freie Wohn- oder Gewerbefläche in Trier gebe, was jedoch auch zeige, dass Trier attraktiv sei und stetig wachse.
Auf Nachfrage des Unternehmers Andreas Becker versprach der OB, sich dafür einzusetzen, die Gewerbesteuer entgegen den Wünschen der Landesregierung nicht zu erhöhen. Damit soll eine Abwanderung von Unternehmen nach Luxemburg oder Frankreich verhindert werden, zu denen dafür engere Beziehungen angestrebt werden.
Rudi Kesselstatt beklagte eine zu starke Regelungsflut und Bürokratie. Außerdem kam die problematische Verkehrssituation in der Stadt auf die Agenda. Leibe erklärte, dabei sei die Stadt mit einer höheren Taktung der Buslinien und dem Einsatz der Elektromobilität auf einem guten Weg. Der OB räumte aber auch Missstände ein.
Ein weiteres langfristiges Thema stellte der demografische Wandel dar. Hans-Jörg Heyer fragte, inwiefern der Fachkräftemangel unter den erschwerten Bedingungen zu bewältigen sei. Wolfram Leibe betonte, dass Zuwachs an Bürgern und Arbeitskräften nur durch Zuwanderung erfolgen könne und machte sich für Neubaugebiete stark: "Wir müssen selbstbewusster sein und dürfen uns nicht als Anhängsel von Luxemburg betrachten."
Ralf Jakob von der Elektro-Esser GmbH, Chapterdirektor des BNI Augusta Treverorum, resümierte: "Wir waren positiv überrascht. Der Oberbürgermeister hat die Probleme direkt angesprochen und offen auf unsere Fragen geantwortet."
Das BNI ist ein Netzwerk von lokalen Unternehmern, die sich untereinander empfehlen und Aufträge zuspielen. Aus jeder Branche ist nur ein Unternehmen vertreten, sodass es nicht zu direkter Konkurrenz kommt.
Jedes Mitglied zählt 925 Euro Jahresbeitrag. Die Mitglieder reichen sich Kunden und Aufträge weiter. Der durchschnittliche Umsatz pro Empfehlung beträgt nach Angaben des Trierer BNI über 2400 Euro. Das gesamte Business Network International besitzt 320 regionale Gruppen in 80 Ländern mit jeweils bis zu 60 Mitgliedern, die sich lokal organisieren. Mit den anderen Gruppen steht das Trierer BNI laut eigener Aussage in gutem Kontakt.

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