Unterstützung für den Blick ins Gehirn

TRIER. Mit einer namhaften Spende unterstützt die Pax-Bank ein Forschungsprojekt, in dem untersucht wird, wie eine Standardoperation die Gehirnleistung von Schlaganfallpatienten verbessern kann.

Brückenschlag zwischen Forschung und klinischem Einsatz: 7000 Euro spendet die Pax-Bank für das Forschungsvorhaben "Untersuchung der Leistungsfähigkeit des Gehirns und der Hirndurchblutung bei Patienten mit Einengung der Halsgefäße" am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. "Wir haben gesehen, dass mit Herzblut, mit Biss und mit Initiative an die Sache herangegangen wird", sagt Udo Klinkenhammer, Filialleiter der Pax-Bank Trier. Obwohl eigentlich Forschungsprojekte nicht dem Zweck der Stiftung der Pax-Bank entsprächen, habe der der Stiftungsrat beschlossen, das Vorhaben zu unterstützen. Klinkenhammer: "Es ist ein Projekt, das dem Menschen nutzt. Geld soll eine dienende Funktion haben." Für die Unterstützung dankten der Bank die Verantwortlichen des Brüderkrankenhauses und des Zentrums für Neuropsychologische Forschung der Universität Trier, unter dessen Regie das Vorhaben steht. Die Pax-Bank ist nicht der einzige Sponsor der Forscher: Zum größten Teil wird die Forschung über eine private Stiftung finanziert. Sie sei die größte Stiftung für Hirnforschung in Deutschland, sagt Professor Werner Wittling, Inhaber der Professur für Neuropsychologie an der Universität Trier. Auch die Stiftung der Sparkasse Trier unterstützt die Wissenschaftler. "Es gilt, Mittel der schonenden Diagnostik und Therapie zu finden", sagte Bruder Pankratius Herzog, Vorsitzender der Barmherzigen Brüder Trier e. V. Die Kooperation mit der Universität lobte Krankenhausoberer Bruder Peter Berg. "Schwerpunkt unseres Krankenhauses ist neben der medizinischen Arbeit die Forschungsleistung", sagte er. "Die Forschung hier ist sehr am Patienten orientiert. Wir können durch sie das Behandlungsspektrum des Brüderkrankenhauses deutlich erweitern." Die Bedeutung moderner Technik betonte Professor Hans-Peter Busch, Chefarzt der Radiologie im Brüderkrankenhaus: "Die Medizin ist dramatischen Entwicklungen unterworfen. Für gute Forschung braucht es geeignete Köpfe, Geräte, ein passendes Umfeld und finanzielle Unterstützung." Ein schwaches Glied sei oft die Übertragung von Forschungsergebnissen in die Praxis. Busch: "Das wollen wir ändern." Die moderne Technik erlaubt den Medizinern und Neuropsychologen, einen Blick in den Kopf des Patienten zu werfen. Der Magnetresonanz-Tomograph im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder ermöglicht das sogar ohne Röntgenstrahlung. Das 1,5 Millionen Euro teuere Gerät, das anteilig dem Krankenhaus und dem Forschungszentrum der Universität gehört, macht sich die Struktur von Wasserstoff-Atomen zu Nutze. Wie bei einem aufgeschnittenen Laib Brot können sich die Forscher auf vom Computer errechneten Bildern Scheibe für Scheibe die Gehirnstruktur der Patienten anschauen. Die Studie des Forschungszentrums soll Menschen mit einer Verengung der Blutgefäße am Hals zugute kommen. Solch eine Diagnose stellen Ärzte häufig nach einen Schlaganfall. Vor und nach einer Operation, die die Blutgefäße erweitert, begutachten die Wissenschaftler das Gehirn. Über die Magnetresonanz-Tomographie überprüfen sie, ob die Durchblutung nach dem Eingriff wirklich besser ist. Mit Hilfe von psychologischen Tests erfassen die Forscher die geistige Leistungsfähigkeit der Patienten. Die Technik des Elektro-Enzephalogramms (EEG) erlaubt einen Blick auf die Funktionsweise des Gehirns.

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