Unterwegs auf einer farbenprächtigen Traumreise

Trier/Schweich · Sie sind gut gerüstet und freuen sich auf die Premiere ihres bundesweit preisgekrönten Musiktheaters "Klang und Schatten oder wo wächst Metall" heute, Samstag, 19 Uhr, in der Kunsthalle der Europäischen Kunstakademie Trier. Der Eintritt ist frei.

Trier/Schweich. Was möglich ist, wenn eine Schule mit verschiedenen kulturellen Partnern zusammenarbeitet, zeigt die Schweicher Levana-Schule heute Abend in der Europäischen Kunstakademie (Eka): zeitgenössische Kunst, die sphärische Metallklänge und innovatives Schattentheater zusammenbringt. Die Besucher dürfen sich auf eine farbige Traumreise freuen, die Musik, Theater, Tanz und Kunst verschmelzen lässt.
Gemeinsam mit der Jugendkunstschule Pink Painter der Eka, dem Rheinischen Landesmuseum, dem katalanischen Musiker und Performer Josep-Maria Balanya und dem Skulpturenkünstler Mathias Lanfer ist den Levana-Pädagogen Carlos Malmedy und Daniela Konz das geglückt, was beide als "nachhaltig bildend" für ihre Schüler bezeichnen. "Mein Selbstverständnis von Pädagogik sieht so aus", sagt Malmedy. Für ihn ist es immer wieder verblüffend, seine Schüler außerhalb ihres Schulalltags "so offen und selbstständig, konzentriert und selbstbewusst" zu sehen. "Wir erleben hier richtige Persönlichkeiten", sagt Kollegin Daniela Konz. "Hier sprechen wir nicht nur von Inklusion. Hier schaffen wir Inklusion."
Wenn im dritten Akt des Musiktheaters die Blechbläser der 6. Klasse des Stefan-Andres-Schulzentrums (Leitung: Sandra Klein) mit den gehandicapten Levana-Schülern das Thema "Klangwelten" interpretieren und improvisieren, dann wird Kunst zur Brücke. Sie bringt Schüler zusammen, die sonst - nicht nur räumlich getrennt - voneinander lernen. "Hier lernen sie fürs Leben", sagt Susanne Gerten, die mit ihrer Truppe den Tanz im zweiten Akt einstudiert hat.
Auch der katalanische Künstler Josep-Maria Balanya, ein Experte auf dem Gebiet der experimentellen Klanginstallationen, ist zufrieden. Seine Kompositionen ziehen sich wie ein roter Faden durch die drei Akte. "Wir sind noch besser als letztes Jahr. Wir haben uns weiterentwickelt."
"Wir sind stolz auf das, was wir hier gestemmt haben", sagen Ariane (18) und Cora (16), die hinter der Bühne mit Hand- und Taschenlampen beim Schattentheater agieren. Lampenfieber haben sie keines. "Wir haben schon Routine. Immerhin haben wir zum vierten Mal beim Bundeswettbewerb Kinder zum Olymp gewonnen. Das macht uns selbstbewusst. Und glücklich." sbnExtra

"Klang und Schatten oder wo wächst Metall?" ist ein Musiktheaterprojekt der 28 Schüler aus den drei Werkstufenklassen der Levana- Schule. Im Herbst hat die Schweicher Förderschule zum vierten Mal im Bundeswettbewerb "Kinder zum Olymp! - Schulen kooperieren mit Kultur" einen der Preise gewonnen. Damit ist die Levana-Schule die einzige allgemeinbildende Schule Deutschlands, die es geschafft hat, vier Preisträgerschaften in drei verschiedenen Sparten des Wettbewerbs zu erringen. Mehr als 750 allgemeinbildende Schulen hatten sich an dem Kulturwettbewerb beteiligt. sbn

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