Urwaldschutz macht Schule

Seit Jahren setzt sich die Greenpeace-Gruppe Trier für die Verwendung von Recyclingpapier ein. Sieben Grundschulen sind nun dem Vorschlag gefolgt, es für Kopien ausschließlich zu nutzen.

 Stolz zeigen die Schüler der Klasse 4a der Grundschule St. Matthias ihre Hefte und Kopien aus Recyclingpapier. Schulleiterin Christina Steinmetz (4. von rechts) hat ihr Papier bereits vor Jahren umgestellt und hofft, dass weitere Schulen dem Beispiel folgen. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Stolz zeigen die Schüler der Klasse 4a der Grundschule St. Matthias ihre Hefte und Kopien aus Recyclingpapier. Schulleiterin Christina Steinmetz (4. von rechts) hat ihr Papier bereits vor Jahren umgestellt und hofft, dass weitere Schulen dem Beispiel folgen. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. (QO) Wer kennt sie nicht aus den 80er Jahren, die fantasievoll gestalteten grauen Schreibblöcke und Hefte aus Umweltpapier? Mittlerweile sind sie fast weiß, dennoch greifen viele Menschen zum Frischfaserpapier. Bei Schulheften ist nicht einmal jedes dritte verkaufte Heft aus Recyclingpapier, informiert ein Trierer Kaufhaus. Christina Steinmetz, Leiterin der Grundschule St. Matthias, hat ihre Schule bereits vor längerem auf Recyclingpapier umgestellt; entsprechende Schulhefte können bei ihr zum Selbstkostenpreis erworben werden. Kompromisse unerwünscht

"Supergünstig geht doch immer auf Kosten von irgendwem", sagt sie. "Beim Papier möchte ich keine Kompromisse eingehen! Wir sollten als Schule eine Vorreiterrolle einnehmen und die Kinder zur Nachhaltigkeit erziehen." Die Qualität des Recyclingpapiers sei sehr gut, es habe keine Probleme etwa mit den Kopierern gegeben.Im Dezember konnte die Greenpeace-Gruppe Trier bereits sechs Grundschulen im Ruwertal von der Umstellung überzeugen, nun folgen die Grundschulen Ausonius, Pallien, Heiligkreuz, Euren, Ruwer, Reichertsberg und Tarforst. "Über den Verteiler der Stadt Trier sind alle 42 Schulen angeschrieben worden", sagt Christina Steinmetz, bei der das Recyclingpapier zentral bestellt werden kann. "Ich hoffe, dass noch mehr Schulen mitmachen. Dann wird es auch noch günstiger." Ihre Viertklässler nutzen das Recyclingpapier und die Hefte mit dem "Umweltengel" gern. Über das Thema Umwelt- und Klimaschutz wissen sie Bescheid: "Recyclingpapier wird aus Altpapier hergestellt, das neue aus Bäumen aus dem Urwald", sagt Florian (10). "Sie sollten nicht abgeholzt werden, weil sie für unser Klima wichtig sind und für gute Luft sorgen." Extra Holz und Papier: Gut die Hälfte des Holzverbrauches dient der Papierherstellung. Dafür werden jährlich rund 160 000 Quadratkilometer Wald vernichtet. Die Zerstörung der Urwälder liegt weltweit bereits bei 80 Prozent, eine Folge davon ist der Klimawandel. Bei der Herstellung von Recyclingpapier werden rund zwei Drittel weniger Energie und Wasser verbraucht als bei neuem Papier, das oft aus illegalem Holzeinschlag stammt. Beim Papierverbrauch liegt Deutschland weltweit an 4. Stelle; er ist in den letzten 55 Jahren um 700 Prozent gestiegen. Der Anteil von Recyclingpapier am Gesamtverbrauch liegt hierzulande bei 50 Prozent, bei Zeitschriften und Büropapieren sind es lediglich 26 Prozent. (Quellen: Greenpeace, Nabu).

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