Vages Konzept oder geeigneter Leitfaden?

Trier · Für die einen mit zu viel Einschränkungen verbunden, für die anderen zu vage: Der Entwurf des Radverkehrskonzepts (TV vom 16. Juli) stößt auf höchst unterschiedliche Bewertung.

Trier. An Beratungen mangelte es nicht, auch die Bürger wurden früh befragt. Mehrere Male traf sich ein eigens gebildeter Arbeitskreis mit Vertretern von Behörden, Verbänden und Fraktionen, dieser soll auch künftig tagen. Zum nun vorliegenden Entwurf des Radverkehrskonzepts gaben der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), die Grünen sowie die Stadtwerke (SWT) umfassende schriftliche Stellungnahmen zu Protokoll.
Während die SWT Details wie die geplante Öffnung weiterer Busspuren für den Radverkehr kritisch hinterfragen und eine Überprüfung von Ampelschaltungen wie jener an der Kreuzung Ostallee/Bahnhofstraße fordern, üben die Grünen grundsätzliche Kritik: Das Konzept bleibe zu vage, auf wichtigen Strecken wie Saar- und Paulinstraße vermisse man den nötigen Mut. Es fehle an Visionen und der Bereitschaft, an bestimmten Punkten dem Radverkehr klar Priorität einzuräumen und hierfür im Zweifel auch den PKW-Verkehr Flächen abzutrotzen. Zudem bemängeln die Grünen, dass ein Budgetplan fehlt und unklar ist, was die einzelnen Maßnahmen kosten sollen. Die Stadt erwidert, dass es sich um einen "konkretisierenden Rahmenplan" handele und es nicht möglich sei, "in dieser Detailebene einen konsensfähigen Entwurf des Radverkehrskonzepts zu erstellen."
Der Stadtrat entscheidet


Lob gibt es von den Grünen für das Stadtplanungsamt und die "vertrauensvolle Atmosphäre" im Arbeitskreis.
Aus Sicht des ADFC ist das Konzept ein "geeigneter Leitfaden für die kommenden Jahre". Lob gibt es für das Vorhaben, für die geplanten Innenstadtrouten eine eigene "Marke" zu schaffen. Allerdings schreibt der ADFC auch: "Wir setzen darauf, dass sich der konzeptionelle Sachverstand des Konzepts auch in der gebauten Realität widerspiegeln wird." Das "Versprechen durchgängiger Führung und zügiger Befahrbarkeit" dürfe "nicht leichtfertig an jedem Knotenpunkt limitierenden Rahmenbedingungen geopfert" werden.
Die Verwaltung vermerkt hierzu: "Das hofft der Verfasser auch." Allerdings verweist man im Rathaus auch darauf, dass die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen letztlich von "gesonderten Entscheidungen des Stadtrates abhängig" sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort