Vakante Stelle des Trierer Kulturdezernenten: 37 Bewerber, Druck auf der CDU (Kolumne)

Trier · Zunächst sah es ja so aus, als sei der Job nicht besonders begehrt. Die Bewerbungen für die vakante Stelle an der Spitze des Trierer Kulturdezernats, das auch für Tourismus, Stadtmarketing sowie Sicherheit und Ordnung zuständig ist, gingen nur vereinzelt ein. Seit Freitag steht fest, dass es 37 Bewerber gibt, darunter 15 Frauen.

Vakante Stelle des Trierer Kulturdezernenten: 37 Bewerber, Druck auf der CDU (Kolumne)
Foto: Roland Morgen

Das ist angesichts der Vorgeschichte zum Kulturdezernat und dem Trierer Theater eine gute Zahl. Zum Vergleich: Als 2014 eine neue Spitze des Baudezernats gesucht wurde, gab es 28 Bewerber.

Eine Liste der 37 aktuellen Bewerber geht Anfang der Woche an die Stadtratsfraktionen, die dann aussuchen, wen sie zu Vorstellungsgesprächen einladen. Am 8. März wird der Stadtrat den Kulturdezernenten wählen. Wobei die Wahl vermutlich genauso wenig spannend werden dürfte wie die Wahl zum Bundespräsidenten. In Berlin wird von der Bundesversammlung zwar gewählt, bestimmt wurde der Bundespräsident aber de facto zuvor in den Gesprächen der Spitzen von CDU/CSU und SPD.

In Trier wird zwar der Stadtrat wählen, aber vermutlich fällt die Entscheidung ebenfalls im Vorfeld, wenn die CDU sich auf einen Bewerber festlegt. Dem werden, so lautet ja die Absprache, die Grünen wohl zustimmen, womit die Mehrheit gesichert wäre.

Auf der CDU lastet daher nun der größte Druck. Der durch die Bewerbung von Thomas Albrecht, dem Fraktions-Vize-Vorsitzenden, noch erhöht wird. Legt sich die Fraktion auf einen anderen Bewerber als Albrecht fest - und das scheint durchaus möglich -, dann wäre der Oberstaatsanwalt einigermaßen blamiert, denn es spräche ja nicht sehr für großen innerparteilichen Rückhalt.

Hoffnung gibt der Blick auf das schon erwähnte Jahr 2014. Der damals von der CDU zum Baudezernenten auserkorene Andreas Ludwig wird heute parteiübergreifend für seine Arbeit gelobt. m.schmitz@volksfreund.de

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