Veranstaltungsorte sollten gut erreichbar sein

Mobilität

Zu den Berichten "Eigene Gewohnheiten kritisch prüfen - Aktion Autofasten" und "Hundefreunde suchen Mitstreiter" (TV vom 2. März):

Ich besitze keinen PKW, nicht aus Überzeugung, sondern aus Zwang: kann ich mir nicht leisten. Urlaub auch nicht. Auf Fleisch verzichte ich schon länger. Ganz ungezwungen. Die Flasche Bier, das Glas Roten ab und an lasse ich mir von niemandem nehmen, wenn ich es mir denn leisten kann. Fastenzeit hin oder her.
Mein Leben hier in einem Stadtteil von Trier wäre um Vielfaches einfacher, wenn ich ein Auto hätte. Leider fällt es mir sehr schwer, mich über solche Aktionen wie das Autofasten zu freuen und die Menschen zu lobpreisen, die sich diese Last auferlegen, da mir das zwanghaft auferlegte Autofasten sehr schwer fällt und mein Leben mühseliger und komplizierter macht, als es sowieso schon ist.
Ich würde gerne mal ein freiwilliges Fasten vom Nicht-Auto-Besitzen haben. Will nicht jemand mit mir tauschen? Ich nehme Ihren PKW die Fastenzeit über, und Sie gehen dafür alle Wege zu Fuß. Einkauf, Arbeit, Gassirunden, private Treffen. Sie benutzen Bus und Bahn, um überall hinzukommen und organisieren Ihr Leben mal so, wie es für Nicht-Auto-Besitzer Alltag ist.
Gleich neben dem Artikel über das Autofasten ist ein anderer Artikel über die Treffen der Hundefreunde Trier zu lesen. Ich suche schon so lange Kontakte mit Menschen mit Hunden. Die Treffen sind aber in der Reiterstube Monaise, einem wirklich sehr schlechten Ort, um ohne Auto hinzukommen. Ich müsste um 17.45 Uhr aus dem Haus, um gegen 19 Uhr am Schloss Monaise zu sein. Gegen 21.45 Uhr wieder aufbrechen, um gegen 23.15 Uhr wieder zu Hause zu sein. Och nö, das nach einem Tag Arbeit.
Wie schön wäre es, wenn Vereine und Clubs, Versammlungen und sonstige Organisatoren sich Veranstaltungsorte aussuchten, die vor allem und als Erstes von Menschen ohne Auto gut zu erreichen sind. Diejenigen mit Auto, die davon sogar fasten wollen, die kommen sowieso überall hin.
Und wie schön, wenn mehr Menschen freiwillig Busse und Bahn benutzen, um somit mehr Einfluss zu nehmen auf schlechte Verbindungen, Haltestellen ohne Schutz, komplizierte Verbindungen und wenige Möglichkeiten, irgendwohin zu kommen.
Und natürlich auch, um die Umwelt und die eigenen Nerven - nicht nur einmal im Jahr - zu schonen.
Annegret Bepler
Trier

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