Vereine sprechen Jugendliche an

Zum Bericht "Mit dem ,Blue' will Ehrang auch schwierige Jugendliche erreichen" (TV vom 15. November):

Schon bei der Überschrift entsteht der Eindruck, dass die alleinige Zielgruppe in der mobilen Jugendeinrichtung "Blue" schwierige Jugendliche seien. In ihren Ausführungen bei der Ortsbeiratssitzung erwähnte Streetworkerin Michaela Stoll ausdrücklich, dass auch andere Jugendliche ohne problematische Verhaltensweisen das "Blue" besuchen. Frau Stoll ist Angestellte beim Trägerverein Exzellenzhaus und nicht Angestellte der Stadt Trier.

Die im Artikel erwähnten "drei anderen Kräfte" erbringen pro Woche zusammen 34 Arbeitsstunden. Im "Blue" erfolgt die Betreuung der Jugendlichen grundsätzlich mit zwei Fachkräften. Beim Weiterlesen wird ein Bild vermittelt, als ob Ortsbeiratsmitglieder bei konkreten Fragestellungen auf genaue Antworten "insistieren" mussten. In den Ausführungen von Frau Stoll kam klar zum Ausdruck, dass wöchentlich circa 90 Jugendliche durch die Angebote im "Blue" und über Streetwork in Ehrang erreicht werden.

Die von der Autorin angeführten 700 Jugendlichen werden von den ortsansässigen Vereinen wie Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst, Jugendtreff Ehrang-Quint und Sportverein SV Ehrang angesprochen. Angebote der Jugendarbeit werden nie eine 100-Prozent-Quote erreichen. In diesem Zusammenhang erscheint doch die Quote der Jugendlichen, die durch das "Blue" und Streetwork tatsächlich erreicht werden, viel wichtiger als die Quote derer, die nicht erreicht werden. Mit diesen Artikelzeilen wurde ein weiterer Stein im Mosaik der Stigmatisierung eines Stadtteils, nämlich Ehrang-Quint, hinzugefügt.

Hilger Hoffmann, Michaela Stoll, Rüdiger Ensch, Dirk Mentrop, Martin Schümmelfeder, Trier, Verein Exzellenzhaus

JUGENDARBEIT

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