Kultur Vereinigte Hospitien fördern Kultur

Trier · Das Weingut stellt zusammen mit der Trierer Kulturstiftung zwei neue Rieslinge vor. Von jeder verkauften Flasche sind zwei Euro für den guten Zweck bestimmt. Die Etiketten zeigen die Motive der Kulturaktien eines Trierer Künstlers.

  Vorstellung der Kulturrieslinge am Aussichtspunkt an der Sickingenstraße in Trier (von links): Silvia Günther (Ensch Media), Künstler Horst Schmitt, Hiltrud Zock (Kulturstiftung Trier) und Tobias Reiland (Direktor Vereinigte Hospitien).

 Vorstellung der Kulturrieslinge am Aussichtspunkt an der Sickingenstraße in Trier (von links): Silvia Günther (Ensch Media), Künstler Horst Schmitt, Hiltrud Zock (Kulturstiftung Trier) und Tobias Reiland (Direktor Vereinigte Hospitien).

Foto: Kulturstiftung Trier

(red) Die Kunstetiketten der Trierer Kulturweine zeigen immer ein Motiv der Kulturaktien. Für die siebte Auflage dieses Spendenweins haben die Vereinigten Hospitien als neuer Partner der Bürgerstiftung erstmals beide Motive der Edition 2020 ausgewählt und zwei Weine kreiert – einen feinherben Kabinett und eine fruchtige Spätlese.

Mit jeder Flasche sind zwei Euro Spende, mit der Spätlese sogar vier Euro Spende verbunden. Der Erlös wird zur Unterstützung regionaler Künstler verwendet.

Für die beiden Motive der aktuellen Kulturaktien hat der renommierte Künstler Horst Schmitt die Stadtpläne des römischen und mittelalterlichen Triers in der für ihn typischen abstrakten Bildsprache in Szene gesetzt (der TV berichtete).

Die Weinmacher haben für dieses gemeinsame Projekt zwei Weine ausgewählt, die ein geschmackvolles Pendant der Weinkultur zu den Kunstwerken bilden. Die Trauben für den feinherben VDP-Gutswein Trierer Riesling werden von Hand gelesen. Der Grauschieferboden gibt dem Wein seine schiefertypische Würze und feine Rieslingfrucht, ein eleganter fein-herber Kabinett mit natürlicher Fruchtsüße.

Der zweite Kulturwein ist eine fruchtige Spätlese, ein Piesporter Goldtröpfchen, ebenfalls Jahrgang 2019. Dieser Riesling hat eine fruchtig-traubige Nase mit Noten von vollreifem Pfirsich und Mango, begeistert mit Würze und nachhaltigen Fruchtsüße, die dank einer perfekt integrierten Säure elegant ausbalanciert wird. Ein fruchtsüßer Wein mit Entwicklungspotenzial.

Das Goldtröpfchen in Piesport ist eine der besten Weinlagen an der Mosel mit einem einzigartigen Terroir, geprägt vom blauen Schiefer und einem eher schweren Boden. Schon die Römer wussten um die Qualität der Weine aus „Pigontium“, was der Fund einer römischen Kelteranlage vor Ort beweist.

Die neuen Kulturweine werden in Handel und Gastronomie zum Preis von 8,90 Euro und 16,90 Euro erhältlich sein, ebenso in der Vinothek am Moselufer und im Onlineshop der Vereinigten Hospitien, dort ab zwölf Flaschen sogar versandkostenfrei.

Die Gestaltung der Kunstetiketten hat Silvia Günther, Inhaberin der Agentur Ensch Media, mit ihrem Team entwickelt, die die Kulturstiftung schon seit vielen Jahren unterstützt.

Das Engagement fürs Gemeinwohl hat bei den Vereinigten Hospitien eine lange Tradition. „Das Weingut ist Teil einer gemeinnützigen Stiftung, die auf ein Edikt Napoleons aus dem Jahr 1804 zurückgeht. Aus den Erlösen, die das Weingut erwirtschaftet, werden die vielfältigen sozialen Aufgaben der Stiftung mitfinanziert,“ erläuterte Tobias Reiland, kaufmännischer Direktor der Vereinigten Hospitien.

Etwas Besonderes ist der Weinkeller aus römischer Zeit. 2010 wurde er als ältester Weinkeller Deutschlands offiziell vom Deutschen Weininstitut als Höhepunkt der Weinkultur ausgezeichnet.

Das VDP-Weingut (Verband deutscher Prädikatsweingüter) verfügt über vier Monopollagen. Betriebsleiter Joachim Arns: „Das großartige Potenzial unserer Weinbergslagen nutzen wir, um charaktervolle, individuelle Weine von höchster mineralischer Prägung zu erzeugen. Unser Ziel sind Weine, die traditionell mit wenig Alkohol ein Höchstmaß an Frucht, Charakter und Eleganz bieten.“

Für die Präsentation trafen sich Wein- und Kulturfreunde am Aussichtspunkt an der Sickingenstraße.

„Wir haben es den Trierer Weingütern zu verdanken, dass wir in dieser einzigartigen Weinkulturlandschaft leben können,“ erklärte Stiftungsbeauftragte Hiltrud Zock den Leitgedanken der Trierer Kulturweine.

Hiltrud Zock dankte im Namen der Trierer Kulturstiftung Künstler Horst Schmitt, Grafikerin Silvia Günther und Tobias Reiland, dem Direktor der Vereinigten Hospitien für deren Engagement: „Uns liegen in diesem krisenbehafteten Jahr unsere Kulturschaffenden besonders am Herzen. Mit dem Erlös aus den Spendenweinen schaffen wir Auftrittsmöglichkeiten und fördern Projekte, die Kulturräume unter erschwerten Bedingungen ermöglichen.“

Die Kulturaktien und die neuen Kulturweine sind gute Möglichkeiten, um die Kulturschaffenden in Trier zu unterstützen. Mit dem Erlös der auf jeweils 250 limitierten, handsignierten Exemplare im Wert von 50 und 100 Euro fördert die Bürgerstiftung diesmal insbesondere Bildungsangebote für Kinder und Projekte von Kulturmachern, die durch die Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogen wurden. Renommierte und vielfach ausgezeichnete Künstler gestalten seit 2006 die Jahreseditionen der Kulturaktie.

Entstanden ist eine Sammlung zeitgenössischer Kunst von Trierer Künstlern. Alle 30 Motive der vergangenen 15 Jahre können bis Ende September in einer Sonderausstellung in der Volksbank-Geschäftsstelle am Viehmarkt besichtigt werden.

Maler und Grafiker Horst Schmitt ist ein Meister der abstrakten Malerei, der konsequent auf das Gegenständliche verzichtet. Mit den beiden Motiven der Kulturaktien ist dem Künstler ein brillanter Schachzug gelungen. Er ist sich und seiner abstrakten Bildsprache treu geblieben, liefert dem Betrachter aber im Bildtitel einen konkreten Zugang zum Realen.

Wer die neuen Kulturaktien betrachtet, spürt, dass hier ein Grafiker mit profunden Kenntnissen der Farb- und Formlehre, ein Maler versiert in Material und Technik, ein authentischer Künstler mit viel Engagement für seine Heimatstadt am Werk war. „Wissen schadet nie,“ sagt der sympathische 82-jährige Künstler und erklärt damit seine Leidenschaft für die Trierer Stadtgeschichte. „Je mehr man weiß, umso mehr sieht man.“

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