Eine riesige Rauchsäule über Sirzenich, die auch von Trier aus nicht zu übersehen ist, kündigt am Samstag gegen 14.30 Uhr Unheil an. Auch die nahe B 51 (Bitburger Straße) ist zeitweise dicht eingenebelt.

Ursache ist ein Großfeuer im Vereinshaus der Sirzenicher Hundefreunde. Der Bau mit Hundeübungsplatz liegt in einem Waldstück, etwa einen Kilometer vom Sirzenicher Ortsrand entfernt.

Gegen 14.15 Uhr entdecken Bewohner aus Sirzenich die schnell größer werdende Rauchsäule und alarmieren die Feuerwehr. Zu dem Zeitpunkt liegt das Hundesportgelände offenbar verlassen da. Wie der Sprecher der Feuerwehr Trier Land, Matthias Schönhofen, auf Anfrage mitteilt, steht das hölzerne Gebäude bereits voll in Flammen, als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Trierweiler, Sirzenich und Udelfangen eintreffen.

Probleme mit Löschwasser

Probleme bereitet nach Angaben Schönhofens die Löschwasserversorgung. Grund: Das Vereinsgelände besitzt zwar einen Strom- und Wasseranschluss in normalem Haushaltsformat, es ist jedoch nicht an das großvolumige Hydrantennetz angeschlossen. Dazu Ortsbürgermeister Matthias Daleiden am Einsatzort: "Das muss geändert werden. Bevor hier neue Bauten genehmigt werden, muss erst die Löschwasserversorgung gesichert sein." Um das Wasser zum Löschen des Brandes am Samstag heranzuschaffen, werden zusätzlich die Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Newel, Kordel und Welschbillig angefordert. Ebenfalls im Einsatz ist ein Großtankwagen der Berufsfeuerwehr Trier.

Zusätzlich verlegen die Feuerwehrleute eine rund 1,5 Kilometer lange Schlauchleitung, die vom oberhalb gelegenen Sirzenicher Sportplatz zur Brandstelle führt. Zeitweise sind bis zu 100 Einsatzkräfte vor Ort. Erst gegen 18 Uhr können die letzten Wehrleute abziehen.

Der Sachschaden liegt nach Einschätzung der Polizei bei etwa 40.000 Euro. Die Brandursache könnte ein technischer Defekt sein.

Experten der Kripo Trier haben die Ermittlungen aufgenommen.
Extra

Der Verein der Hundefreunde Sirzenich, der mit seinen 55 Mitgliedern in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiern wollte, steht vor einem Trümmerhaufen und vor vielen Fragen. Vorsitzender Ernst Wolf zum TV: "Das Training auf dem Platz kann ja wie bisher weiterlaufen. Aber wie es ansonsten weitergehen soll, ist offen."
In dem Gebäude befand sich die gesamte Vereinsinfrastruktur, darunter eine komplette Kücheneinrichtung.

Zunächst soll in einer Vorstandssitzung über das weitere Vorgehen beraten werden. Danach ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung geplant, um über die Situation zu informieren.

Zur genauen Schadenhöhe konnte sich der Vorsitzende am Sonntag noch nicht äußern, auch nicht zur Ursache. Wolf: "Die Kripo war heute nochmals am Brandort. Es gibt noch keinen Hinweis auf die Ursache - und viele weitere Fragen, etwa wegen der Versicherung, sind offen." Das werde eine Heidenarbeit für den Verein, um diesen Verlust zu verarbeiten.