Vergebliches Warten auf den Bus

Technisch und optisch gelungen präsentiert sich der neue "Verknüpfungsbahnhof" in Föhren: Pendlerparkplätze, Fahrradunterstände und eine moderne Bushaltestelle. Doch bei der Busanbindung klaffen Anspruch und Wirklichkeit bisher weit auseinander.

Föhren. Im Herbst 2009 wurde die neue Verkehrsanlage in Föhren eingeweiht. Ihre Bezeichnung "Verknüpfungsbahnhof" existiert im Amtsdeutsch der Bahn gar nicht - was sich hochoffiziell anhört, ist lediglich eine regionale Bezeichnung. Der "Verknüpfungsbahnhof" dient dazu, den Schienenverkehr mit dem Verkehr auf der Straße zu verknüpfen. Tatsächlich werden die neuen zusätzlichen Stellplätze gut frequentiert. Doch mit dem Umbau entstand auch eine moderne Bushaltestelle samt Wendekreis. Bislang halten dort zweimal täglich die Linie 212 aus Wittlich und fünfmal täglich die Linie 239 aus Naurath.

Wer aber in Orten wie Leiwen oder Detzem wohnt und mit dem Linienbus nach Trier fahren will, ist je nach Tageszeit fast 80 Minuten unterwegs. In Trier verkehren die Busse in den Hauptzeiten im Fünf-Minuten-Takt. Wer jedoch an einem normalen Werktag von Detzem nach Trier will, der hat außer dem von Schülern überfüllten Schnellbus um 6.45 Uhr nur noch sieben weitere Möglichkeiten. Viele Verbindungen setzen zudem ein Umsteigen in Schweich voraus.

Abhilfe bringen könnte der "Verknüpfungsbahnhof", von wo aus die Züge in 20 Minuten den Trierer Hauptbahnhof erreichen. Doch es fehlen die entsprechenden Zubringerbusse. Und ein zügig realisierbares Konzept in diese Richtung existiert noch nicht.

"Es gibt schon seit vielen Jahren Überlegungen, auch von den Dörfern der Mittelmosel aus eine Direktanbindung zu schaffen", sagt die Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Region Trier GmbH (VRT), Veronika Zänglein. Solche Shuttlebusse hin zu den Bahnhöfen Föhren und Schweich, von wo aus schnelle Zugverbindungen nach Trier, aber auch Richtung Wittlich/Koblenz fahren, statt der bisherigen Von-Ort-Zu-Ort-Busse, wären eine sinnvolle Alternative. Zänglein: "Doch in den ersten Jahren wäre wohl nicht mit einer kostendeckenden Nachfrage zu rechnen." Die Finanzierungsfragen müssten also geklärt werden.

Bürgermeister Berthold Biwer von der Verbandsgemeinde Schweich, der Bauherrin des "Verknüpfungsbahnhofs", verweist auf laufende Verhandlungen. Er denkt auch an eine Anbindung des Bahnhofes an den Industriepark Föhren und hält eine direkte Anbindung nach Leiwen und Neumagen-Dhron für sinnvoll. Noch gebe es keine konkreten Ergebnisse der Verhandlungen, aber verschiedene Szenarien. "Da ist Bewegung drin", verspricht Biwer.

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