Vergessene Wahlurne: Trierer Berti Adams raus

Trier · Die Trierer CDU ist künftig nicht mehr mit einem Abgeordneten im Landtag vertreten. Nachdem in Mainz gestern Briefwahlstimmen aus einer zunächst vergessenen Urne gezählt wurden, verlor Bertrand Adams noch sein Mandat. Daraufhin legte der Ehranger auch sofort den Vorsitz der CDU-Stadtratsfraktion nieder.

Wahldrama für den Trierer CDU-Landtagsabgeordneten Berti Adams: Sonntagabend, 22 Uhr, knapp im Landtag drin, wegen 19 SPD-Stimmen. Montagabend, kurz nach 18 Uhr, denkbar knapp draußen, wegen 13 CDU-Stimmen und einer vergessenen Wahlurne.

Wie kam es dazu? Adams verliert mit 31,7 Prozent das Direktmandat klar gegen SPD-Ministerin Malu Dreyer (40,6 Prozent). Ihm bleibt am Sonntag nur die Hoffnung, mit dem 38. Listenplatz ins Parlament einzuziehen. Zunächst sieht es gut aus, die CDU holt 41 Sitze.

Adams muss dennoch zittern, blickt gebannt auf die Duelle einiger CDU-Direktkandidaten: Michael Billen in der Eifel und Horst Gies in Ahrweiler gewannen ihre Wahlkreise ohne Listenabsicherung, verdrängen Adams auf den letzten sicheren CDU-Listenplatz.

Dann das Ergebnis des für Adams entscheidenden Duells: SPD-Bildungsministerin Doris Ahnen gewinnt den Wahlkreis Mainz II mit 19 Stimmen Abstand vor CDU-Mann Wolfgang Reichel. Folge: Adams rutscht so gerade in den Landtag. Doch die Freude währt nur einen halben Tag.

Montagmittag stellt sich heraus: Im Mainzer Wahlbezirk wurde eine Urne vergessen. 222 Briefwähler müssen noch ausgezählt werden, Ergebnis: Reichel gewinnt das Direktmandat mit 13 Stimmen vor Ahnen. Reichel drin, Adams raus aus dem Landtag. Der Ehranger ist geschockt, legt sofort den Vorsitz der CDU-Stadtratsfraktion nieder.

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