Vergewaltigung: Lange Haftstrafe für 37-Jährigen

Saarburg · Wegen besonders schwerer Vergewaltigung hat das Trierer Landgericht gestern einen 37-Jährigen aus Saarburg zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Zwei Mittäter sollen ebenfalls ins Gefängnis.

Saarburg. Es muss die Hölle gewesen sein, die der 35-Jährige im September 2010 in Saarburg erlebt hat. Über mehrere Stunden ist der Saarländer von einem zwei Jahre älteren Mann, einem ehemaligen Fremdenlegionär, geschlagen, erniedrigt und vergewaltigt worden - so brutal, dass er nur durch eine Notoperation überlebte. Mehr als 50-mal hat der damals 36-Jährige sein Opfer mit einem Gürtel auf den nackten Oberkörper geschlagen. Fast zehn Minuten lang schlug er ihn mit der Faust , ihn dann mit dem Kopf in die Toilettenschüssel gesteckt und die Spülung betätigt. Anschließend er ihn mit einem Gegenstand vergewaltigt und lebensgefährlich verletzt. Mit dabei war ein damals 32-Jähriger, der, so die Überzeugung des Gerichts, die Misshandlung zunächst tatenlos mit angesehen hat, bevor er eingegriffen hat.
Insgesamt vier Mal ist das Opfer operiert worden. Gestern sind seine Peiniger vom Trierer Landgericht zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Der Hauptangeklagte soll für neuneinhalb Jahre wegen besonders schwerer Vergewaltigung und Körperverletzung ins Gefängnis. Die dritte Große Strafkammer unter Vorsitz des Richters Armin Hardt ist damit unter der Forderung von Oberstaatsanwalt Stephane Parent geblieben, der zehneinhalb Jahre Haft forderte. Für den Mittäter hatte er fünfeinhalb Jahre Gefängnis gefordert. Dieser hat den Mann einen Tag vor der Tat in Saarbrücken, in der Wohnung der Ex-Freundin des Opfers, schwer misshandelt. Das Gericht hat ihn deswegen und wegen Vergewaltigung zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Auch die 33-jährige Ex-Freundin soll für zwei Jahre und drei Monate ins Gefängnis - wegen Beihilfe. Sie habe die Misshandlung in ihrer Wohnung nicht nur zugelassen, sondern sogar initiiert, so das Gericht. Die Frau habe behauptet, dass ihr Ex-Freund den gemeinsamen Sohn missbraucht habe. Daraufhin beschlossen vier Männer und der ehemalige Fremdenlegionär, Selbstjustiz zu üben - zwei der Männer wurden zu Beginn des Prozesses zu Bewährungsstrafen verurteilt. Ob das Kind tatsächlich misshandelt worden ist, ist unklar. Der Hauptangeklagte aus Saarburg hat ein Geständnis abgelegt. wie

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