Verkehr Alle Wege führen über diese Kreuzung

Osburg · Fünf Ortsbürgermeister aus dem Hochwald fordern, dass eine Kreuzung bei Osburg durch einen Kreisel entschärft wird. Doch die Unfallbilanz spricht dagegen.

 Die Unfallgefahr an der Kreuzung L 151/L149 bei Osburg ist hoch. Einen Kreisel, wie ihn Kommunalpolitiker fordern, wird es jedoch vermutlich nicht geben.

Die Unfallgefahr an der Kreuzung L 151/L149 bei Osburg ist hoch. Einen Kreisel, wie ihn Kommunalpolitiker fordern, wird es jedoch vermutlich nicht geben.

Foto: Klaus Kimmling

Fünf Ortsbürgermeister aus dem Osburger Hochwald sprechen neuerdings mit einer Stimme, wenn ihnen etwas nicht passt. Das war bei der Kritik an den neuen Busfahrplänen im Öffentlichen Personennahverkehr so (der TV berichtete). Und auch bei einem anderen Verkehrsthema wollen die Gemeinden Osburg, Farschweiler, Thomm, Herl und Lorscheid gemeinsam etwas ändern. Sie wollen, dass am Kreuzungspunkt L 151/Neuhaus ein Kreisverkehr eingerichtet wird.

„Alle Wege zu den Gemeinden im Osburger Hochwald führen über diese Kreuzung”, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben der Orts­chefs an die Verbandsgemeinde Ruwer. Osburg, die größte Gemeinde der VG, sei einzig über dieses Verkehrskreuz zu erreichen. Gleiches gelte für das Osburger Gewerbegebiet und den Mitfahrerparkplatz. Der Verbandsgemeinderat Ruwer wird in dem Brief aufgefordert, die Anlegung eines Kreisels zu unterstützen.

Nach Ansicht der Ortsbürgermeister ist die Situation an der Kreuzung „absolut unzulänglich”. Im Berufsverkehr bildeten sich regelmäßig Staus. Es gebe kaum Zeitfenster, um sich gefahrlos auf der früheren Bundesstraße einzuordnen.

Auch außerhalb des Berufsverkehrs seien lange Fahrzeugschlangen zu beobachten. Vor allem hinter Lastwagen. Um Maut zu vermeiden, seien nicht wenige LKW unterwegs, sagen die Ortsbürgermeister.

Ein Gefahrenherd an der Kreuzung bildeten auch die Bushaltestellen. Teilweise bliebe den Fußgängern keine andere Wahl, als die Schnellstraße zu überqueren. Ein Kreisel könne da Abhilfe schaffen. Auch helfe er, den Verkehr zu beruhigen und ihn damit sicherer zu machen.

Sie stehe hinter dem Schreiben der  Ortsbürgermeister und habe es mit entsprechender Empfehlung an den zuständigen Landesbetrieb Mobilität (LBM) weitergeleitet, sagt Stephanie Nickels, Bürgermeisterin der VG Ruwer, auf TV-Anfrage.

Der LBM seinerseits hat mittlerweile Stellung bezogen. Danach wird „derzeit keine Planung eines Kreisverkehrsplatzes verfolgt”. Es sei auch fraglich, so der LBM gegenüber unserer Zeitung, ob ein solches Bauprojekt zeitnah im Investitionsplan der Landesregierung platziert werden könne. Das Unfallgeschehen an diesem Knotenpunkt sei völlig unauffällig. In den vergangenen fünf Jahren seien dort sieben Unfälle polizeilich aufgenommen worden. In allen Fällen habe es sich um Einbiege- oder Kreuzungsunfälle gehandelt. Die Geschwindigkeit des Verkehrs auf der Landesstraße sei für keinen Unfall ausschlaggebend gewesen.

Am Knotenpunkt selbst habe es keine tödlichen Unfälle gegeben, wohl aber hinter dem Knotenpunkt in zwei Fällen kurz hintereinander im Jahr 2015. In beiden Fällen sei Abkommen in den Gegenverkehr die Ursache gewesen, so der LBM. Im Zusammenhang mit der Kreuzung hätten die tödlichen Unfälle nicht gestanden.

Es gibt allerdings auch Punkte, die die Straßenplaner ebenso kritisch sehen wie die Ortsbürgermeister: Die Wartezeiten im Berufsverkehr aus Richtung Osburg und die Lage der Bushaltestellen beiderseits der Landesstraße. Hier habe es in den vergangenen Jahren bereits Gespräche mit dem Kreis, der VG, der Ortsgemeinde und der Polizei gegeben. Ergebnis sei gewesen, dass die Bushaltestellen aufgrund der erheblichen Fahrzeitverluste nicht in das nachgeordnete Netz, also die Ortsgemeinden, verlegt werden könnten. Da die Haltestellen die Orte beidseits der L 151 versorgten, könne auch im Fall einer Verlegung nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass Busnutzer die Landesstraße überqueren.

Obwohl der LBM ihnen wenig Hoffnung auf den angestrebten Kreisverkehr macht, wollen die Ortsbürgermeister nicht aufgeben. Klaus Bauer (Osburg): „Wir bleiben am Thema dran und haben auch unsere Landtagsabgeordneten Arnold Schmitt und Ingeborg Sahler-Fesel um Unterstützung gebeten.”

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