VERKEHR

Zur Berichterstattung über den geplanten Ausbau der Loebstraße in Trier:

Meinung

Längst fälliger Lückenschluss
Die Loebstraße ist für Fahrradfahrer eine unangenehme Straße. Dort verkehren täglich 1000 Schwerlastfahrzeuge und Busse sowie 12 000 PKW. Schlimm genug für Radfahrer, die im Industriegebiet Nord ihren Arbeitsplatz haben und von denen manche das haarsträubende Nadelöhr unter der Pfalzeler Brücke passieren müssen. Eine mögliche Radwegtrasse unmittelbar neben der Autobahn ist wegen des Lärms eine arge Zumutung. Ein Radweg entlang der Loebstraße ist gefährlich, weil Fahrzeuge, die von den Parkplätzen neben der Autobahn in die Loeb straße einfahren wollen, den Radweg kreuzen. Muss das Fahrzeug auf dem Radweg anhalten, um zu warten, bis es sich in den fließenden Verkehr einfädeln kann, können bei einer Radfahrergruppe, darunter womöglich Kinder, diejenigen, die das Anhalten zu spät bemerken, aufeinanderfahren und stürzen. Unter diesen Umständen ist es verwunderlich, wie wenig Aufmerksamkeit die Alternative eines Radwegs jenseits der Autobahn entlang des Moselufers auf dem ehemaligen Treidelpfad findet. Die Trasse ist auf dem Trie rer Satelliten-Stadtplan im Internet einzusehen. Laut Stadtverwaltung ist dieses Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen und auch nach der europäischen FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat) zu schonen. Dem ist entgegenzuhalten, dass die gesamte Mosel samt Nebentälern FFH-Gebiete sind, die von Hunderten von Kilometern Radwegen durchzogen sind. Auch im FFH-Gebiet Mattheiser Wald gibt es Wanderwege. Es kann nicht Sinn der Naturschutzgesetze und der FFH-Richtlinie sein, zwei Kilometer eines glänzend als Radweg geeigneten Treidelpfads den Enten vorzubehalten und die Menschen auf eine unwirtliche Straße zu verweisen. Naturschutz geht nicht vor Menschenschutz. Diese zwei Kilometer eines landschaftlich schönen und erholsamen Mosel-Radwegs wären der längst fällige Lückenschluss zwischen dem 120 Kilometer langen Radweg von Saargemünd in Frankreich bis Trier-Nord und dem 50 Kilometer langen (neuen) Radweg Ruwer-Hochwald, der ebenfalls durch FFH-Gebiet führt. Ignaz Bender, Trier

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