VERKEHR

Zum Bericht "Neue Vorfahrtsregel im Gartenfeld" (TV vom 4./5. Juni):

Meinung

Freie Fahrt für Schleichverkehr
Der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld möchte an der Kreuzung Güterstraße/Gartenfeldstraße eine abknickende Vorfahrt für Autos von der Gartenfeldstraße in die Güterstraße und umgekehrt einrichten. Dadurch würde der Anliegerverkehr aus dem Viertel seine Vorfahrt verlieren und wartepflichtig werden. Mit einer solchen Regelung würde die Güterstraße ein vorzüglicher Schleichweg für alle, die im Berufsverkehr die Ostallee mit ihren Ampeln flott umfahren wollen. Gleichzeitig müssten sich die Anwohner aus dem Ostviertel auf lange Wartezeiten gefasst machen, weil sie an der abknickenden Vorfahrt erst den ganzen Schleichverkehr aus Trier-Nord, Kürenz und den Höhenstadtteilen abwarten müssten. Neben dem Schleichverkehr hat die Stadt durch das neue Verteilerzentrum Güterstraße der Post ohnehin bereits für erheblichen Zusatzverkehr im Wohnviertel östlich des Bahnhofs gesorgt. Mehrmals täglich schwärmt von dort eine stattliche Flotte von gut 40 Kleinlastern in alle Teile des Stadtgebiets aus. Ganz zu schweigen von den Schwerlastern, die ihre Fracht in den Nacht- und Morgenstunden ins Verteilerzentrum bringen. Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Ortsbeirat anstelle der dringend notwendigen Verkehrsberuhigung im Gartenfeld jetzt dafür eintritt, das Wohnviertel noch mehr dem unkontrollierten Individual- und Gewerbeverkehr preiszugeben. Es ist im Gegenteil sinnvoll und wünschenswert, die bisherige Vorfahrtsregelung beizubehalten und durch ein wirkungsvolles Verkehrskonzept die Belastung zu reduzieren. Dazu gehören vor allem Anwohnerparkzonen. Seit 2009 prüft die Stadtverwaltung die Machbarkeit und erarbeitet ein Konzept. Sobald dies vorliegt, sollen Ortsbeirat und Bürgerversammlung damit befasst, ein umfassendes Verkehrskonzept diskutiert und vom Dezernatsausschuss IV beschlossen werden. Von diesem sinnvollen Weg jetzt abzuweichen und einzelne Maßnahmen umsetzen zu wollen ohne Rücksicht auf die Auswirkung für die Anwohner, ist kontraproduktiv. Hans-Peter Kuhnen und Sibylle Bauer, Trier-Ost

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