VERKEHR

Zur Berichterstattung über den geplanten Moselaufstieg (Direktverbindung zwischen Moseltal bei Trier und A 64):

Meinung

Keine Chance für den MoselaufstiegEine Tabelle im TV vom 18. Mai enthielt Zahlen zur Entwicklung des Verkehrsaufkommens ohne Moselaufstieg und Nordumfahrung (Meulenwald-Autobahn) im Vergleich zu heute. Erstens: Igel kann den Prognose-Verkehr für 2025 auch ohne Moselaufstieg und Meulenwald-Autobahn verkraften. Beim Bau des Moselaufstiegs wäre hingegen meiner Meinung nach zu befürchten, dass der Strom der Tanktouristen aus Konz in Richtung Wasserbillig zu exorbitanter Belastung in Igel führt. Zweitens: Die Mehrbelastung im Bereich Ehranger Brücke ist evident. Ein denkbarer Lösungsansatz liegt hier auf der Hand: Der Ausbau der Trasse Dicke Buche - Ehranger Brücke - A 602 würde dazu führen, dass die Diskrepanz zwischen Kapazität heute und erwarteter Belastung 2025 nicht mehr besteht. Andernorts ist die Notwendigkeit für neuen Straßenbau wirklich dringender. Exemplarisch sei die Situation in Hamburg angeführt. Der ursprünglich für eine Tageskapazität von 65 000 KFZ ausgelegte Elbtunnel wird mittlerweile von der doppelten Anzahl an KFZ frequentiert (Quelle: Focus 16/2011). Da ist es nur logisch, dass der Moselaufstieg mit seiner miserablen Nutzen-Kosten-Relation in Konkurrenz zu anderen Projekten keine Chance auf Aufnahme in den Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes haben kann. Als umweltschonend, in finanziell vertretbarem Rahmen und damit mit einer größeren Realisierungschance wären dagegen Planungen einer Brücke bei Mertert und die oben angesprochene Lösung Ehranger Brücke (eventuell in Verbindung mit einer Nordbrücke) anzusehen. Dies lässt auch eine Entspannung im westlichen Stadtteil und für die B 51 (Bitburger Straße) stadteinwärts eher erwarten als der Moselaufstieg. Die Bürger denken heute anders als vor 30 Jahren. Nachhaltige Lösungen sind gefragt, auch ein Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. Solange sich einige Politiker der Region dem gegenüber sperren, kann man auch nicht erwarten, dass man in Mainz und Berlin Verständnis für ihre verkehrspolitischen Forderungen zeigt. Peter Morandini, Trier

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