Verkehrsberuhigung mit der Baggerschaufel

Trier · Bis Ende September sollen die laufenden Leitungssanierungen in der Agritius- und der Bergstraße in Trier-Ost fertig sein. Laut den Stadtwerken Trier (SWT) wird der Zeitplan auch eingehalten. Schon bald wird auch an anderer Stelle im Viertel gebaggert.

Trier. Für kleine Jungs sind sie eine Attraktion, für Autofahrer ein Umleitungsgrund und für einige Anwohner kurioserweise sogar eine Verkehrsberuhigungsmaßnahme: die Bagger, die derzeit bei Leitungsarbeiten in der Agritiusstraße in Trier-Ost eingesetzt werden. Der Abwasserkanal dort ist fast 90 Jahre alt und entsprechend marode, und auch Gas-, Strom- und Wasserleitungen waren sanierungsbedürftig.
Deshalb wird seit Mitte März in der Agritiusstraße im Auftrag der Stadtwerke Trier (SWT) gebaggert und ausgebessert. Damit einhergeht die Sperrung des oberen Teils der Agritiusstraße zwischen Berg- und Kurfürstenstraße. Seit vergangener Woche ist nun auch auf der Kreuzung zur Bergstraße der Asphalt metertief aufgerissen. Die Durchfahrt durch die Agritiusstraße und die untere Bergstraße sind nun voll gesperrt und nur für Anlieger teils befahrbar.
Laut Carsten Grasmück, Pressesprecher der SWT, hat das schlechte Wetter die Bauarbeiten kaum beeinflusst. "Wir liegen mit den Leitungserneuerungen voll im Zeitplan, so dass die Maßnahme voraussichtlich bis Ende September abgeschlossen werden kann." Die Investitionen in der Agritiusstraße betragen 383 000 Euro.
Befürchtungen, es käme wegen der Baustelle und deswegen nötiger zusätzlicher Parkverbote zu Engpässen bei den Parkplätzen, haben sich offenbar nicht bewahrheitet. Laut Grasmück konnten sogar mehr Parkflächen freigegeben werden als ursprünglich geplant.
Dominik Heinrich, Ortsvorsteher von Trier-Mitte/Gartenfeld weiß aus Gesprächen mit Anliegern, dass sich die Baustellen sogar in gewisser Hinsicht positiv ausgewirkt haben. "Sie haben dazu geführt, dass der Durchgangsverkehr - von einem Schleichverkehr kann in Anbetracht der permanenten Missachtung der Tempo 30-Zone keine Rede sein - abgenommen hat", sagt Heinrich. "Obwohl mit den Baustellen für die Bewohner Beeinträchtigungen einhergehen, habe ich daher mehr positive Resonanz als kritische erhalten." Also eine Art Verkehrsberuhigung mit der Baggerschaufel.
Wenn die Gräben in der Agritiusstraße im September geschlossen sind, ist das noch längst nicht das Ende der nötigen Leitungserneuerungen in Trier-Ost.
1300 Meter Stromkabel


Am 30. Juli beginnen die Stadtwerke mit weiteren Sanierungen in Charlottenstraße, Wilmowskystraße und Hermesstraße, die bis Juni 2013 abgeschlossen werden sollen. Außerdem werden auch die Leitungen auf einem Teilstück der Olewigerstraße saniert, und zwar zwischen Hermesstraße und Spitzmühle.
Hier ist auch das städtische Tiefbauamt beteiligt, weil die Straßenoberfläche erneuert werden soll. Sperrungen sind auf der vielbefahrenen Olewiger Straße zunächst nicht geplant, der Verkehr soll während der Bauarbeiten zweispurig weiterlaufen können.
Insgesamt geht es bei den genannten Straßen laut Grasmück um 785 Meter Gasleitungen, 785 Meter Wasserleitungen und 1300 Meter Stromkabel. Rund 680 000 Euro werden hier investiert.Extra

Die Busse der Linie 4 fahren, bedingt durch die Vollsperrung der Kreuzung Agritiusstraße/Bergstraße, zurzeit eine Umleitung: ab Hauptbahnhof über Weimarer Allee, Mustorstraße, Konstantin-Basilika, Kaiserthermen und dann über die Sickingenstraße zum Petrisberg. Die Rückfahrt erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die Busse bedienen alle Haltestellen auf der Ausweichroute. Die Haltestellen Gartenfeld, Helenenstraße und Schützenstraße werden für die Dauer der Vollsperrung aufgehoben. Ersatzhaltestellen sind Mustorstraße oder Charlottenstraße. Die Umleitung dauert voraussichtlich bis Ende Juli. mic

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