Verkehrsproblem Neustraße: Keine schnelle Lösung

Trier · Die Neustraße in Trier hat ein Problem mit Autos. Nicht nur Parksuchverkehr erschwert Fußgängern das Leben, immer wieder gibt es auch Verkehrsverstöße. Die Stadt will das Problem in den Griff bekommen, indem sie mehrere Parkplätze streicht. Die Betroffenen Anwohner und Geschäftsleute glauben nicht, dass das reicht.

 Verkehrsberuhigter Bereich nur in der Theorie: Falschparker (links) und Autofahrer, die sich nicht an die erlaubte Schrittgeschwindigkeit halten, machen die Neustraße zu einem gefährlichen Pflaster für Fußgänger.

Verkehrsberuhigter Bereich nur in der Theorie: Falschparker (links) und Autofahrer, die sich nicht an die erlaubte Schrittgeschwindigkeit halten, machen die Neustraße zu einem gefährlichen Pflaster für Fußgänger.

Foto: Roland Morgen

Zum Verkehrsproblem in der Neustraße will die Stadtverwaltung im Frühjahr mit Geschäftsleuten und Anwohnern über die Aufgabe von vier Parkplätzen sprechen. Das kündigte Dezernentin Simone Kaes-Torchiani in der Sitzung des Baudezernatsauschusses am Donnerstagabend an.

Die Stadt favorisiere den Wegfall dieser vier Stellplätze im mittleren Bereich der Straße, weil es nach Einschätzung der Dezernentin dann keinen störenden und gefährlichen Park-Such-Verkehr mehr geben werde. Man wolle jedoch erst die direkt Betroffenen darüber abstimmen lassen.

Die Forderung vieler Geschäftsleute, die Neustraße über den Abschnitt zwischen Pfützen- und Brotstraße hinaus komplett zur Fußgängerzone zu machen, dürfte nicht auf die Schnelle realisierbar sein. Eine Neuorganisation des Verkehrs sei eine langfristige Aufgabe.

Eine Mehrheit für den Wegfall der Parkplätze scheint sicher. Die Interessengemeinschaft (IG) der Geschäftsleute und Gewerbetreibenden hat vor einer Woche bereits intern darüber abgestimmt. Von 48 Befragten habe sich lediglich ein Betrieb für die Beibehaltung ausgesprochen, berichtet IG-Vorsitzende Aloysia Melchior. Sie zeigt sich mit der Ankündigung der Baudezernentin "nicht zufrieden. Ich fürchte, es werden zwar die Parkplätze verschwinden, sich aber sonst nichts ändern - vor allem nicht an der Verkehrsmoral vieler Autofahrer."

Die Neustraße ist in ihren beiden Teilabschnitten zwischen Pfützenstraße und Kaiserstraße/Südallee verkehrsberuhigter Bereich ("Spielstraße"). Allerdings gibt es dort am laufenden Band Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung: So wird oft die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit nicht eingehalten und auch außerhalb der gekennzeichneten Stellflächen wild geparkt. Beides führt zu großer Gefährdung von Fußgängern.

Die Verkehrsproblematik der Neustraße war auf Initiative der SPD-Fraktion Thema im Dezernatsausschuss. Ihr Antrag, die Stadt solle eine gründliche Analyse vornehmen, wurde einstimmig angenommen.

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