Verliebt in den freien Fall

Trier-Föhren · Die 28-jährige Iris Schaller aus dem Hunsrück hat aus Neugierde im Urlaub einen Tandemsprung gewagt. Seitdem stürzt sie sich fast jedes Wochenende beim Fallschirmsportclub Trier (FSC) e.V. aus dem Flugzeug über Föhren. Sie berichtet dem TV, wie sie zu diesem besonderen Hobby kam.

 Der pinkfarbene Anzug ist das Markenzeichen von Iris Schaller am Flugplatz in Föhren. TV-Foto: Patrick Jaschinski

Der pinkfarbene Anzug ist das Markenzeichen von Iris Schaller am Flugplatz in Föhren. TV-Foto: Patrick Jaschinski

Trier-Föhren. Nach einem Tandem-Fallschirmsprung während meines Urlaubs im vergangenen Jahr auf der spanischen Insel Gran Canaria fing für mich alles an. Das Gefühl während des Sprungs war einfach unbeschreiblich. Ich wusste sofort: Fallschirmspringen ist mein Ding. Wieder zu Hause angekommen suchte ich im Internet nach einer Möglichkeit in Deutschland nochmals zu springen. Schon nach wenigen Klicks gelangte ich auf die Homepage vom Fallschirmsportclub Trier (FSC) e.V. Es war mir wichtig, dass ich einem Verein beitrete und nicht nur einer losen Truppe, in der man anonym bleibt. Ich will zusammen mit anderen die Faszination Fallschirmspringen erleben und nicht nur einfach in die Luft, um mich dann aus einem Flugzeug zu stürzen. Beim FSC wurde ich super aufgenommen und konnte direkt am Flugplatz in Föhren meine Ausbildung machen. Der Verein stellte mir auch die ganze Ausrüstung zur Verfügung, die man zum Fallschirmspringen braucht. Seit etwas mehr als einem Jahr bin ich nun Mitglied beim FSC. Der Verein hat im Moment 84 aktive Springer und Springerinnen. Der Jüngste ist 15 und der Älteste, der sich je bei uns aus einem Flugzeug gestürzt hat, war 81. Das Schöne am FSC ist, dass es im Vereinsleben keine wirklichen Verpflichtungen gibt. Alles geht aber nichts muss. Man kann sich hier einfach ausprobieren. Gesprungen wird am Wochenende zwischen 10 und 20 Uhr. Manchmal komme ich an den Flugplatz und springe nicht ein Mal an diesem Tag. Nach dem Springen grillen wir, trinken auch mal ein Bier oder unterhalten uns einfach. Im Sommer ist jedes Jahr ein großer Familiensprungurlaub geplant. Im vergangenen Jahr waren wir auf der Insel Borkum.
Wir sind eine große Gemeinschaft und das ist auch wichtig. Vertrauen ist eine Sache, die man beim Fallschirmspringen unbedingt braucht. Nicht nur Vertrauen in sich selbst, sondern auch zu seinen Mitspringern, dem Piloten und den Menschen, die unten im Tower sitzen. Wenn man auf der Höhe von 3500 Metern aus dem Flugzeug springt, muss man sich auf die Anderen verlassen können. Diese Erfahrungen sind es, die meiner Meinung nach, einen ganz besonderen Gruppenzusammenhalt erzeugen.

Aufgezeichnet von Patrick Jaschinski
Der Fallschirmsportclub Trier e.V. wurde im Juli 1975 gegründet und war damals noch eine Untergruppe des ehemaligen Fliegerclubs Trier in Trier-Euren. Er hat heute 84 Mitglieder. Seit 1977 starten die Springer vom Flugplatz in Föhren. Die Fallschirmsprung-Saison geht von April bis Oktober. Ansprechpartner für Interessierte und erster Vorsitzender des Vereins ist Reimund Thieltges, erreichbar unter Telefon 06502/4999 oder per E-Mail an info@Fallschirmsportclub-Trier.de Informationen gibt es auch im Internet unter http://www.fallschirmsportclub-trier.de. pj

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