Vernetzter denken

Dass die neue Arbeitsagentur komplett unter einem Dach untergebracht ist und nicht an fünf verschiedenen Standorten, hat natürlich Vorteile auch für die Kunden dieser Behörde. Und dass das Denkmalpflegeamt hilft, historische Strukturen zu erhalten, ist seine Aufgabe.

Dennoch ist die Situation höchst unbefriedigend. Da wurde für 13 Millionen Euro ein neues Domizil für das Arbeitsamt errichtet. Was mit dem alten Standort passieren würde, interessierte nicht wirklich. Jetzt steht ein riesiger Komplex leer, dessen Bausubstanz völlig in Ordnung ist. Die Aussicht, rasch einen Käufer zu finden, ist nicht rosig. Da fragt sich der Steuerzahler, ob der Neubau des Amtes wirklich nötig war. Gleichzeitig möchte er wissen, was mit dem historischen, zentral gelegenen Gebäude passiert, für dessen Instandhaltung und Vermarktung ebenfalls Steuergelder ausgegeben werden. In Zeiten leerer Kassen muss anders verfahren werden im öffentlichen Bereich. Die Notwendigkeit von Neubauten öffentlicher Einrichtungen muss intensiver geprüft werden. Sonst hat besonders eine Stadt wie Trier mit viel historischer Bausubstanz das Nachsehen. Ein Weg aus dem Dilemma wäre die Lockerung der Denkmalschutzvorschriften, damit ein Investor seine Vorstellungen leichter umsetzen kann. Behörden müssen vernetzter denken - über ihre Zuständigkeiten hinaus. Für den Bürger, der all das zahlt, zählt nur das Ergebnis. m.adrian@volksfreund.de

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