Vertrauen ist die Grundlage

Vertrauen ist die wichtigste Grundlage aller zwischenmenschlichen Beziehungen. Ohne Vertrauen kann keine Freundschaft, keine Familie, keine freiwillige Lebensbeziehung auf Dauer bestehen.Die Nachrichten, die zurzeit alles kirchliche und auch etliches außerkirchliche Leben überschatten, stellen viel Vertrautes infrage.

Vertrauenspositionen sind durch Menschen missbraucht worden, denen oft ganz viel Vertrauensvorschuss geschenkt wurde; Seelsorger und Lehrer haben den empfindsamsten Gliedern unserer Gesellschaft, ihnen anvertrauten Kindern, schwerste seelische Schäden zugefügt.

Dieser Vertrauensbruch verletzt aber auch ganz viele andere, die jetzt nur noch schwer, kaum noch, gar nicht mehr denen vertrauen können, denen sie eigentlich vertrauen möchten. Auch für viele, die nicht direkt von Missbrauch betroffen sind, ist mit diesen Nachrichten nicht nur menschliches, sondern auch noch ihr Gottvertrauen zerstört worden: "Wenn die, die für Gott in diesem Leben eintreten, so handeln, wie kann ich dann noch auf einen liebenden und heilenden Gott hoffen?" Diese Frage wird nicht leicht und für manche vielleicht nie zu beantworten sein.

Ich hoffe sehr, dass es dennoch für etliche der Betroffenen möglich sein wird, verlorenes Vertrauen wiederzufinden - ganz behutsam und Schritt für Schritt.

Ich hoffe inständig, dass sie auf Menschen treffen, die mit ihnen ihre seelischen Wunden anschauen und so Vertraute finden, die ihnen wieder in unbeschwertes Leben zurückfinden helfen. Ohne Medienaufmerksamkeit und im Schutz vertrauter Beziehung.

Folgende Liedzeile drückt aus, was mir im Moment zu tun bleibt: "Mein verlornes Zutrauen, meine Ängstlichkeit bringe ich vor Dich. Wandle sie in Wärme, Herr erbarme dich."

Klaus Stankowitz, Pfarrer in Trier will/jöl

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