Verunstaltung der Innenstadt

Zum Bericht "Experiment Eislaufbahn geglückt" (TV vom 2. März):

Drei Monate hat die Eisbahn den Kornmarkt blockiert. Nach offiziellen Angaben des privaten Betreibers haben rund 16 500 Menschen dieses Angebot wahrgenommen - das sind im Schnitt etwa 180 pro Tag. Und dafür wurde über ein Vierteljahr einer der zentralen Plätze Triers optisch dermaßen verschandelt, dass man sich fragen muss, welche ästhetischen Kriterien die Stadtverwaltung bei Genehmigungen anlegt.

Meine diesbezüglichen Erwartungen waren nicht allzu hoch gesteckt, schließlich ertrage ich seit Jahrzehnten den Weihnachtsmarkt. Aber was den Bürgern der Stadt hier zugemutet wurde, spottet jeder Beschreibung.

Im Vergleich dazu war die Baustelle 2003 auf dem Kornmarkt eine optisch gelungene Installation.

Stadtverwaltung und Trierischer Volksfreund wurden nicht müde zu behaupten, diese Maßnahme im Rahmen des Programms "Winterliches Trier" sei eine Bereicherung. Das könnte eine Eisbahn ganz sicher sein, wenn sie sich - qualitätvoll gestaltet - in ihre Umgebung einpassen würde und nicht daherkäme wie Großbaustelle mit angeschlossenem Billigrummel. Das möchte ich im kommenden Winter lieber nicht mehr sehen müssen.

Ich frage mich, mit welchem Recht die Stadtverwaltung künftig Trierer Geschäftsleuten bei der Gestaltung ihrer Außenwerbung und der Inanspruchnahme des Straßenraumes im Bereich ihrer Läden Vorschriften machen will, nachdem sie einem einzelnen Geschäftsmann eine solche Verunstaltung der Trierer Innenstadt monatelang erlaubt hat.

Barbara Weiter-Matysiak, Trier

EISBAHN

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