Verwaltung ins Eckchen gestellt

Zwei Dinge bewegen die Eltern schulpflichtiger Kinder in Trier-Zewen derzeit: die neue Schulstruktur vom Land und das noch unbekannte Schulkonzept der Stadt. Zu einer Infoveranstaltung über die künftige Schullandschaft kamen 50 Interessierte.

 Aufmerksame Zuhörer und eifrige Fragensteller kamen zu der Infoveranstaltung des Schulelternbeirats in die Grund- und Hauptschule Trier-Zewen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Aufmerksame Zuhörer und eifrige Fragensteller kamen zu der Infoveranstaltung des Schulelternbeirats in die Grund- und Hauptschule Trier-Zewen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Zewen. Dass alle zufrieden nach Hause gehen würden am Ende der Info-Veranstaltung zu "Reform der Schulstruktur", davon durfte nicht ausgegangen werden - zumindest bei denjenigen, die nicht auf dem Podium, sondern auf der Zuhörerseite saßen. Auf gar kein Verständnis bei den Eltern stieß das Fehlen der Verantwortlichen von der Stadt, wo es doch um ein "zukunftsweisendes Thema" nicht nur für Zewener Kinder ging. Eine überaus wichtige Rolle falle der Stadt bei der Frage zu, wie die künftige Schullandschaft aussieht, darauf wiesen Vertreter der Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hin. Zum aktuellen Stand in Sachen Schulkonzept ist wenig bekannt - wenig verwunderlich wirkt es deshalb, wenn sich Eltern ihren eigenen Reim zur Zukunft der Grund- und Hauptschule Zewen machen. Klar Stellung zur Schulreform des Landes bezogen der leitende Regierungsschuldirektor Bernhard Herbrand und der Regierungsschulrat Peter Riedel von der ADD: Im Schuljahr 2013/2014 werde es keine eigenständige Hauptschule mehr geben, machte Herbrand unmissverständlich klar und eröffnete damit die von TV-Redakteur Dieter Lintz moderierte Diskussionsrunde. Alle Hauptschulen würden in größere Verbünde überführt mit dem Ziel, viele Schüler zu guten und höherwertigen Schulabschlüssen zu führen, so Herbrand weiter. Leisten solle dies die Realschule Plus mit einer Klassenmesszahl von 25 Schülern, momentan noch 31. Nicht tangiert von den Plänen werde die Grundschule. Ihren Bestand in Zewen sieht Herbrand nicht gefährdet. Wegfallen würden nicht zuletzt die Schulbezirke. Eltern erhielten damit ein Wahlrecht. Bei sieben Hauptschulen sei klar, dass nicht alle Standorte zu halten seien. Auf das Schulkonzept der Stadt werde es einen "Riesen-Aufschrei" und "heftige Diskussionen" geben, prognostizierte der Schulexperte. Ein Fragesteller aus dem Plenum fordert, endlich mit dem Papier an die Öffentlichkeit zu kommen, denn seit März erzähle die Stadt immer wieder, dass sie noch zwei Wochen brauche für ihr Konzept. "Ich vermisse die Bürgernähe der Politik", sagte eine besorgte Mutter. Eine andere Wortmeldung: "20 Jahre verfehlte Schulpolitik darf nicht dem Runden Tisch angelastet werden." Längst überfällig sei, alle Beteiligten teilhaben zu lassen am Runden Tisch, lautete eine Forderung aus der Runde. Damit würde die dringend notwendige Transparenz geschaffen. Mit dem neuen Schulsystem werde es Verbesserungen geben, versuchte Peter Riedel Vorbehalten zu begegnen. Beigeordneter Karl-Heinrich Orth aus der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land zeigte sich vor dem Hintergrund, dass die VG bisher nicht am Runden Tisch beteiligt ist, überrascht von der "Allmacht der Stadt".

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