Verwaltung organisiert Altstadtfest – aber nur 2009

Ohne Gegenstimmen hat der Stadt am Donnerstagabend die Pläne der Verwaltung abgesegnet, das Altstadtfest in städtischer Regie zu organisieren. Die Zustimmung erfolgte aber unter „Bauchschmerzen“ und ausdrücklich nur für die 2009er Fest-Auflage vom 26. bis 28. Juni.

 Aufbauarbeiten beim Altstadtfest in Trier.

Aufbauarbeiten beim Altstadtfest in Trier.

Foto: Roland Morgen

Drei Enthaltungen aus Reihen der UBM und ansonsten allenthalben Zustimmung – das Abstimmungsergebnis nach fast einstündiger Debatte war zwar eindeutig, aber offenkundig vielfach mit Bauchschmerzen einher gegangen.

CDU-Ratsmitglied Norbert Freischmidt brachte die kollektiven Bedenken auf den Punkt: „Mit der Pistole auf der Brust“ sehe er sich genötigt, dem Vorhaben der Verwaltung zuzustimmen, das Altstadtfest erstmals in eigener Regie zu organisieren. Gleichwohl gebe es dazu keine Alternative. Weil die Straßengemeinschaften ihren Rückzug aus dem ehrenamtlichen Festmanagement erklärt haben (der TV berichtete), müsse nun die Stadt in die Bresche springen, um die Traditionsveranstaltung zu retten. Dass allerdings die Stadtveraltung erst jetzt – fünf Monate vor der 28. Fest-Auflage – endlich aus den Startlöchern komme und den notwendigen Segen des Rates erbitte, stimmt Freischmidt sehr nachdenklich: Das sei reichlich spät.

Konsens bestand quer durch alle fünf Fraktionen in der Auffassung, das Stadtfest müsse gerettet, aber auch einer kräftigen Renovierungskur unterzogen werden. In bisheriger Form sei es „in die Jahre und ins Gerede gekommen“ und zum „Fress- und Sauffest degeneriert“, stellte Rainer Lehnart (SPD) fest. „Wir sind zum Handeln gezwungen.“ Die Verwaltung handelt wie folgt: Eine dezernatsübergreifende achtköpfige Arbeitsgruppe (Leitung: Jürgen Backes, Stadt-Presseamt) organisiert und koordiniert die nächste Festauflage.

Kritik wurde gestern Abend auch wegen des Finanzierungsplans laut. Richard Leuckefeld (Grüne) bezweifelt, dass die Einnahmen (Standgelder, Sponsoring) tatsächlich 252.000 Euro betragen werden und damit die in gleicher Höhe kalkulierten Kosten decken.

Die Befürchtung von UBM-Fraktionschef Manfred Maximini, die Aufsichtsbehörde ADD werde einen Strich durch die Rechnung machen, zerstreute OB Klaus Jensen: „Wir haben das im Vorfeld besprochen. Die ADD hat keine Bedenken.“

„Künftig lieber kleiner, aber feiner“

Dennoch sah sich FDP-Fraktionschef Thomas Egger einig mit dem Grünen Leuckefeld: „Im Herbst werden wir uns mit dem Thema der Defizit-Deckung befassen müssen.“

Aus allen Fraktionen kam die Forderung, die Altstadtfest-Organisation durch die Verwaltung dürfe „eine Regelung nur für 2009“ sein. Direkt anschließend müsste eine kritische Bilanz gezogen werden. Außerdem sprachen sich einige Redner für ein künftig „lieber kleineres, aber feineres Fest“ aus, das sich nicht mehr bis von der Porta bis zum Viehmarkt, sondern eventuell nur bis zum Kornmarkt erstrecken solle.

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