Viel mehr Verkehr in Ruwer - Stadt Trier plant großes Baugebiet auf der Höhe

Trier/Kenn/Longuich · Das künftige Baugebiet Zentenbüsch auf der Höhe in Trier-Ruwer (32 Hektar, 2500 Einwohner) hat auch Auswirkungen auf den Ruwerer Ortskern. Verkehrsplaner prognostizieren bis 2025 rund 4500 zusätzliche Fahrten am Tag. Auch nebenan, in der Kenner Ley, wird der Verkehr stark zunehmen.

Trier/Kenn/Longuich. Als Ende der neunziger Jahre die Flur "Zentenbüsch" in Trier-Ruwer in den Fokus der Stadtplaner rückte, da war Christiane Horsch noch Wirtschaftsdezernentin von Trier. Heute ist sie Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich, und Zentenbüsch ist als Wohngebiet fester Bestandteil des Flächennutzungsplans 2025 der Stadt Trier. Auch in ihrer jetzigen Funktion ist Horsch mit dem geplanten Baugebiet konfrontiert, denn auch die Nachbarkommunen können Anregungen und Bedenken zum neuen Flächennutzungsplan der Stadt Trier vorbringen.

Zentenbüsch, auf der Höhe bei Trier-Ruwer gelegen, gleich neben den Kenner Wohngebieten Kenner Ley I und II (siehe Karte), soll etwa ein Viertel des Trie-rer Wohnraumbedarfs bis zum Jahr 2025 decken: 2500 Einwohner sollen sich auf 32 Hektar ansiedeln. Das zieht auch viel Verkehr nach sich, wie eine von der Stadt Trier in Auftrag gegebene Untersuchung zeigt: 4500 Fahrten soll es durch das Baugebiet zusätzlich geben, davon 40 Prozent in Richtung Kenner Ley/Rheinstraße und 60 Prozent in Richtung Trier beziehungsweise Hermeskeiler Straße in Ruwer.

Insbesondere die Bewohner der Alten Poststraße, aber auch die anderen Straßen auf der Kenner Ley und im neu ausgewiesenen Baugebiet Kenner Ley II werden die Auswirkungen von Zentenbüsch zu spüren bekommen. Der tägliche Verkehr auf der Kenner Ley werde sich von 900 Fahrzeugen am Tag auf rund 3000 erhöhen, prognostiziert Thomas Lang vom Stadtplanungsbüro BKS. Im Auftrag der VG Schweich hat BKS mögliche Auswirkungen auf die Nachbargemeinden Kenn und Longuich geprüft. Langs Fazit am Dienstagabend im Verbandsgemeinderat Schweich: "Der Verkehr ist der entscheidende Punkt".

Kurz skizzierte er mehrere Erschließungsvarianten, die im Auftrag der Stadt Trier untersucht wurden: Eine Verlängerung der Alten Poststraße zur L 151 (frühere B 52), eine neue Anschlussstelle an die Autobahn 602 bei Ruwer, eine Umfahrung der Ortsmitte von Ruwer auf der Trasse der früheren Moselbahn (parallel zur Autobahn) und ein Kreisel im Einmündungsbereich Ruwerer Straße/Rheinstraße/Fischweg.

Am 3. März möchte der VG-Rat Schweich Stellung zum Flächennutzungsplan beziehen. Vorher sollen sich noch die Gemeinderäte Kenn und Longuich zu den Trie rer Plänen äußern. "Wir sind nicht gegen die Planung", betonte Bürgermeisterin Horsch, "aber wir werden die Auswirkungen auf unsere Gemeinden darstellen."Meinung

Nicht noch mehr Autos ins Tal!
Wenn nichts gegen den Verkehr unternommen wird, wird das Höhenviertel Kenner Ley/Zentenbüsch viel von seinem Reiz einbüßen. Auch der Ortskern von Ruwer, ohnehin schon stark belastet, kann nicht noch Tausende Fahrzeuge verkraften. Ein Kreisverkehr könnte hier für Entlastung sorgen. Auf der Höhe wäre ein Anschluss an die L 151 ratsam. Das hält einen Großteil der Autos vom engen Moseltal fern. a.follmann@volksfreund.de

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