Viel Polizei, wenig Randale

TRIER. Außer Großeinsatz nicht viel gewesen: "Erfreulich ruhig" sei es rund um das letzte Eintracht-Heimspiel der Saison verlaufen, bilanziert die Polizei. Sie sorgte mit einem 350-köpfigen Aufgebot für Ruhe und Ordnung und zog vier Fanatiker frühzeitig aus dem Verkehr.

Die geballte Präsenz von Ordnungskräften zeigte offenbar Wirkung. Die etwa 1300 aus Dresden angereisten Gäste verhielten sich überwiegend friedlich. Die rund 150 "Problem-Fans" (Kennzeichen: streitsüchtig , gewaltbereit), darunter ein Viertel Einheimische, "haben wir im Blick und im Griff gehabt", sagt Andreas Wust, Polizeiführer vom Dienst. 350 Beamtinnen und Beamte hatte die Polizei aufgeboten - mehr als doppelt so viele wie zwei Wochen zuvor beim Eintracht-Spiel gegen den Karlsruher SC. Für den Dresdner Anhang, der großteils mit Reisebussen und Personenwagen aus Sachsen nach Trier gekommen war, hatten Präsidium, Stadtverwaltung und Eintracht eine neue Einsatztaktik ausgearbeitet. Erstmals wurden in Höhe des Moselstadions die beiden Stadtauswärts-Fahrspuren der Zurmaiener Straße komplett gesperrt und als "Sicherheitszone" und Anfahrts- und Unterbringungsfläche für Busse ausgewiesen. Das jeweils einspurige Vorbeiführen des Durchgangsverkehrs erwies sich als unproblematisch. Gut anderthalb Stunden vor Spielbeginn gerieten in Stadion-Nähe fünf Trierer und Dresdner aneinander und zettelten eine Schlägerei an, die Polizisten schnell beendeten. Insgesamt vier Männer zogen die Ordnungskräfte am Sonntag aus dem Verkehr, darunter einen der insgesamt 300 bundesweit mit Stadionverbot belegten Dresdner, der bei der Einlass-Kontrolle ins Netz ging.Nackter kam nicht weit

"Alle vier haben wir nach Spielende wieder freigelassen", so Andreas Wust. Während des Spiels registrierte die Polizei lediglich zwei brenzlige Situationen. Einmal versuchte ein nackter Mann den Rasen zu stürmen und wurde gleich wieder in den Gäste-Fanblock zurückverfrachtet. Kurz vor dem Abpfiff stiegen Dynamo-Fans auf den Zaun. Vom Drübersteigen nahmen sie aber angesichts des Ordnungshüter-Großaufgebots, das schnell zur Stelle war, Abstand. Nach dem Abpfiff ging es erfreulich gesittet zu. Während das gefrustete Trierer Publikum schnell das Moselstadion verließ, feierten die Dresdner in ihrem Block noch eine Viertelstunde lang die Siegermannschaft und ihren Trainer, und dann ging es an die "geordnete und zügige Abreise" (Wust). Lediglich vereinzelte Gruppen und die Gäste, die sich im Warsberger Hof einquartiert hatten, zogen noch weiter in die Altstadt. Viele andere zogen es vor, sich nach einem touristischen Volltank-Abstecher nach Luxemburg auf die 600 Kilometer lange Heimreise zu begeben.

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