Viele Wege führen zur Urne

TRIER/KONZ/SCHWEICH. Ihre Stimme nutzen wollten bei der gestrigen Bundestagswahl viele Wähler in der Region. Für einige war der Weg zum richtigen Wahllokal schwieriger als die Wahlentscheidung selbst.

"Ja ist denn schon wieder Wahl?", haben sich am gestrigen Sonntag offenbar einige wahlberechtigte Bürger aus dem Kreis Trier-Saarburg gefragt. Voller guter demokratischer Vorsätze reisten sie in ein Wahllokal ihrer Wahl. Dass das jedoch nicht zwangsläufig das richtige war, erkannten viele erst am Kopfschütteln der Wahlhelfer. "Hier können Sie nicht wählen", hieß es häufig. Ob im Konzer oder Trierer Rathaus, oft mussten sie die Wahlwilligen in ein anderes Lokal schicken. Weil auf den Wahlbenachrichtigungen meist die Adresse des Rathauses als Absender stand, glaubten viele irrtümlich, dass sie dort auch ihre Stimme abgeben könnten.Bei der gestrigen Wahl war dies für einige Wähler nicht die einzige Hürde. Eine junge Dame aus Konz musste sich von Wahlhelfer Franz-Josef Schommer erst einmal anhand eines Stimmzettels erklären lassen, wie viele Kreuze sie überhaupt machen darf und was Erst- und Zweitstimme bedeuten. Nach dessen gewissenhaften Erläuterungen gab sie ihre Stimmen schließlich ab und verließ das Lokal mit zufriedenem Lächeln.

In Trier beschäftigte die Wahl nicht nur die wahlberechtigten Bürger, sondern auch Touristen. Im Laufe des Tages betrat eine Gruppe chinesischer Touristen das Wahllokal im Rathaus. Bei einem Besuch des Karl-Marx-Hauses hatten sie erfahren, dass in Deutschland gerade gewählt wird. Das spannende Ereignis wollten sie sich nicht entgehen lassen und marschierten ins Rathaus. Dort ließen sie sich die Wahlzettel zeigen und studierten sie genau. Auch ein englischsprachiger Tourist besuchte das Trierer Wahllokal und ließ sich über die Stimmabgabe in Deutschland intensiv informieren.

Im Laufschritt zur Kabine

Über geringe Wahlbeteiligung konnten die Wahlhelfer im Kreis kaum klagen. In Schweich waren bereits bis 13 Uhr mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten im Gasthaus Junges an die Urne getreten. Nach dem Gottesdienst, vor dem Fußballspiel oder vor dem Mittagessen hatten sich viele auf den Weg ins Lokal gemacht. Im Wahllokal im Trierer Rathaus hatten bis kurz vor Pfortenschluss mehr als 70 Prozent der Bürger ihre Stimme abgegeben. Bis zur letzten Minute nutzen die Wähler die Zeit zum Ankreuzen. Im Laufschritt eilten dort um kurz vor 18 Uhr zwei junge Frauen heran, um doch noch ihre Wahl zu treffen.

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