Vielfalt des Rieslings

TRIER/MERTESDORF. (kbb) Kritisch, aber durchweg positiv nahmen zehn Weinjournalisten aus Benelux, England und Skandinavien Rieslingweine von Mosel, Saar und Ruwer unter die Lupe. Die internationale Weinjournalistenföderation Fijev und der Verein "Mosel Saar Ruwer Wein" luden zu einer zweitägigen Pressereise nach Mertesdorf. Ziel war es, den Experten Einblicke ins Anbaugebiet zu geben – und sie von der Qualität der edlen Rieslingtropfen zu überzeugen.

Auf zwei langen Tafeln reihen sich die Flaschen aneinander. Versteckt unter einer Isolierhaube und fortlaufend nummeriert, warten 65 ausgesuchte Rieslingweine darauf, von den Prüfern in Augenschein genommen zu werden. Eine Blindverkostung führender Weine von Mosel, Saar und Ruwer aus den Jahrgängen 2004 und 2005 bildet im Mertesdorfer Hotel Weis den Auftakt der Pressereise. "Die Weine sind komplex und doch sehr elegant", lobte Weinjournalistin Dominique Rizzi aus Luxemburg die edlen Tropfen, "vor allem die Reinheit der Weine überzeugt." Auf einem eigens angefertigten Formular mit entsprechendem Bewertungssystem wird jeder Wein in fünf Kategorien benotet und erhält am Ende eine Durchschnittsnote. So wurden Bukett, Geschmack, Harmonie und Nachhaltigkeit jedes Weins benotet. "Die Weine sind sehr gut angekommen und mit durchschnittlich 15-16 von maximal 20 Punkten bewertet worden", sagt Ansgar Schmitz, Geschäftsführer von Mosel Saar Ruwer Wein. "Es geht darum, dass die Journalisten einen Einblick ins Anbaugebiet und in die Geschmacksvielfalt unserer Riesling-Weine bekommen", erläuterte Schmitz. "Das Interesse an Mosel-Saar-Ruwer-Weinen ist im Ausland vergleichsweise stärker gestiegen als im Inland", sagte Karl Kirch, stellvertretender Vorsitzender von "Mosel Saar Ruwer Wein", "vor allem seit dem Jahrgang von 2001 wird ein regelrechter Riesling-Boom verzeichnet, vorwiegend in den USA." Je mehr Restzucker, desto besser bewertet

Dabei fällt auf, dass die europäischen Weinkenner vor allem an restsüßen Weinen Gefallen finden: "Je mehr Restzucker der Wein hatte, desto besser wurde er bewertet", resümierte Schmitz. Aber auch die trockenen Rieslingweine seien qualitativ auf hohem Niveau. Neben der Blindverkostung standen für die zehn Journalistinnen und Journalisten auch Ausflüge in umliegende Weingüter auf dem Programm, eine Fahrt an die Mittelmosel und eine Weinbergsführung in Nittel und eine Fahrt an die Saar. "Wir hoffen, die Journalisten vom hohen Qualitätsniveau der Winzer überzeugen zu können", sagte Kirch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort