Vier Bewerbungsgespräche an einem Tag

TRIER. Jobvermittlung einmal anders: Auf Kontaktmessen lernen sich Arbeitgeber und Hochschulabsolventen in ungezwungener Atmosphäre kennen. An der Fachhochschule (FH) Trier gab es Gelegenheit dazu.

Gerrit Meixner ist gut auf diesen Tag vorbereitet. Schon vor der Messe hatte er die Möglichkeit genutzt, sein Bewerberprofil im Internet zu veröffentlichen. "Es sieht sehr gut aus, ich habe viele Terminanfragen bekommen", sagt der Informatikstudent, der momentan seine Abschlussarbeit schreibt. Das erste Gespräch bei einem Maschinenbau-Unternehmen hat er bereits hinter sich. An insgesamt 20 Ständen können sich die jungen Akademiker bei der "meet@fh-trier" über die Möglichkeiten ihrer beruflichen Zukunft informieren. Firmen haben Stellenanzeigen mitgebracht, die Arbeitsagentur gibt Tipps für erfolgreiche Bewerbungen. Wer lieber den Schritt in die Selbstständigkeit wagen will, findet Beratung beim Technologiezentrum Trier. "Wir wollen unseren Absolventen jeder Fachrichtung etwas bieten", sagt Dietmar Bier von der Transferstelle der Fachhochschule. Angebote für Ingenieure gibt es ebenso wie für Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler. Besonders viele Arbeitsplätze hat die Firma GWI zu vergeben, die zum ersten Mal an dieser Messe teilnimmt. Seit der Übernahme durch den AGFA-Konzern wurden am Standort Trier 46 neue Stellen geschaffen, erst die Hälfte davon konnte besetzt werden. Qualifizierte Mitarbeiter in diesen Größenordnungen zu finden sei nicht einfach, betont Personalreferentin Lisa Schmitz. Bereits positive Erfahrungen gemacht hat Bettina Peschke vom Automobilzulieferer TRW. Im vergangenen Jahr führte eine Begegnung auf der Messe direkt zur Einstellung eines Trierer Absolventen. Diesmal sind vier Stellen für Ingenieure im Angebot. Bis um elf Uhr hat es an diesem Tag allerdings nur wenige Gespräche gegeben; in den Vorlesungspausen ist der Andrang größer. Unter den Besuchern finden sich auffällig viele Studienanfänger. "Wir sind erst im ersten Semester, aber man kann sich nicht früh genug informieren", erklären zwei Studentinnen ihr Interesse. Sich während des Studiums um ein Praktikum zu bewerben, möglichst ein Jahr im Voraus, diesen Tipp haben sie von den Unternehmen bekommen. Oft seien Praktika der erste Schritt zu einer Festanstellung und ermöglichten einen nahtlosen Start ins Berufsleben. Der steht nun auch Gerrit Meixner bald bevor. Eine konkrete Zusage hat er natürlich noch nicht, sein Rundgang ist aber auch noch längst nicht beendet. Mit drei weiteren Firmen hat er Termine vereinbart. Vier Bewerbungsgespräche an einem Ort, das ist eine Chance, die er nur auf der Messe bekommt.

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