Viez-Jupp

Früher bin ich an einem Tag drei Mal hintereinander den Petrisberg hochgefahren. Mit dem Rad und ohne Gangschaltung.

Jetzt habe ich 63 Kilometer geschafft - in drei Wochen. Bei der Aktion Stadtradeln. Warum es nicht mehr Kilometer geworden sind? Weil ich mich so aufregen musste. Über Autofahrer, die einen einfach ignorieren, über zugeparkte Radwege, über Spaßvögel, die einem das Rücklicht klauen müssen. Ich weiß, was nun kommt: Die Radfahrer sind Rowdys. Die fahren, als ob ihnen die Straße gehört, benutzen Bürgersteige und sind auch sonst schlechte Menschen. Unterm Strich bleibt festzustellen, dass Autofahrer und Radfahrer sich nicht immer richtig verhalten. Was man dagegen tun kann? Einfach mal die Rollen tauschen. Radfahrer sollten zur Strafe gezwungen werden, mit dem Auto zur Sonntagsmesse im Dom zu fahren. Selbstverständlich müssen sie ihren fahrbaren Untersatz vor der Dom-Info parken. Oder sie müssen vormittags gegen 11 Uhr mit dem Wagen durch die Fußgängerzone kutschieren, weil sie ein paar Schnürsenkel kaufen wollen. Rüde Autofahrer müssen hingegen eine Trier-Tour auf dem Velo absolvieren. Die beginnt mit der Rüttelstrecke am Moselradweg an der Jugendherberge, geht über die Weimarer Allee während des Berufsverkehrs und endet mit einer Runde um den Mattheiser Weiher inklusive nicht angeleinter Hunde und solchen mit einer sehr langen Leine. Wer nun lieber zu Fuß gehen will, der hat definitiv die falsche Wahl getroffen. Denn Fußgänger gehören bekanntermaßen zu den natürlichen Feinden von Autofahrern und Radfahrern. Deshalb werde ich auch nicht bei der Aktion Stadtwandern mitmachen. Obwohl ich früher ja drei Mal am Tag hintereinander die Himmelsleiter zur Mariensäule hochmarschiert bin.

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