Viez-Jupp

Was sich derzeit in der Kutzbachstraße abspielt, spottet jeder Beschreibung: Auf der Umleitungsstrecke für Stadtbusse während der Treviris-Sperrung befindet sich die Fahrbahndecke in rapider Auflösung. An mehreren Stellen kommt schon wieder das Vorkriegs-Straßenpflaster zum Vorschein, das in jüngerer Zeit immer wieder mit Asphaltschichten weiter zugekleistert worden ist.

Und jetzt, wo täglich bis zu 400 Stadtbusse durch die kleine Straße brettern, rächt sich die Flickschusterei. Als Fußgänger muss man aufpassen, dass einem nicht die Steine und Teerbrocken um die Ohren fliegen. Die gebeutelten Anwohner tun mir leid. Wenn\'s nach der Stadt geht, müssen sie noch bis Ende November dieses Provisorium erleiden. Eine Alternative gibt\'s ja angeblich nicht, weil andere Umleitungsstrecken wie etwa durch die Bruchhausenstraße zu zeitaufwendig sind. Ich wüsste aber doch eine: Lasst die Busse doch durch die Fußgängerzone rollen! Geht nicht? Von wegen! Bis Mai 1984 fuhren die Busse selbstverständlich durch die Sim und über den Hauptmarkt. Das wunderte damals allenfalls Touris. Der Trierer an sich hatte noch jahrelang "Phantombus-Symptome": Erst mal vorsichtig umschauen, beim Verlassen des Kaufhauses und checken, ob die Luft Bus-rein ist. Also: Erlöst die Kutzbachstraßen-Anwohner und reaktiviert die Fußgängerzone als Bustrasse. Das hätte nämlich noch einen zusätzlichen Vorteil: Spätestens im Sommer wird dann auch dort das Pflaster derart in Grund und Boden gefahren sein, dass es endlich erneuert werden muss. Meine Bärbel ist ganz begeistert von dieser Idee. Dann könne sie endlich wieder gefahrlos mit hochhackigen Schuhen durch die Fußgängerzone flanieren. Und ich mir in Ruhe einen Viez genehmigen. Prost! Diese und andere Kolumnen im Internet unter www.volksfreund.de/kolumne

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