Viez-Jupp

Es gibt in unserer Familie ein echtes Mysterium. Gut, eigentlich mehrere, aber dieses eine ist etwas Besonderes.

Wenn meine Bärbel sich mit ihren beiden Cousinen trifft, bin ich unerwünscht und muss das Wohnzimmer räumen. "Das ist nichts für dich", sagt sie dann. "Du störst da nur. Wir müssen ja mal frei reden dürfen." Soso. Das erinnert mich an den Trierer Stadtrat. Der trifft sich ja nächste Woche sogar zweimal - und zwar zur Haushaltsberatung. Da stehen nicht die öffentlichen Fensterreden am Tag der Abstimmung auf dem Programm, die kommen erst im Dezember. Nein, nächste Woche müssen die Fraktionen sich zusammenraufen und einen gemeinsamen Nenner finden. Und dieses Hauen und Stechen ist, dem neuen Transparenzgesetz sei Dank, zum ersten Mal öffentlich. Bärbel interessiert das neue Gesetz nicht die Bohne, ihre Sitzung mit den beiden Schreckschrauben ist weiter für mich tabu. Macht aber nichts, dann gehe ich halt in den Stadtrat. Ich bin wirklich gespannt, wie sich unsere gewählten Vertreter auf eine gemeinsame Lösung einigen wollen. Und vor allem bin ich gespannt, wie sie dabei miteinander umgehen. Schreien sein sich trotzdem an? Fallen Schimpfworte? Eher harmlose wie Schelm oder Schlumpf oder richtig schlimme? Oh Mann, das wird spannend. Ich hätte übrigens auch ein paar Ideen für den Trierer Haushalt. Mehr Geld für die Vereine und Stadtteile, eine Neuauflage von Brot und Spiele und einmal im Jahr Freiviez für alle. Lieber Stadtrat darf ich euch die Ideen vortragen? Ich verspreche auch, nicht zu schimpfen oder zu schreien. Schönes Wochenende!

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