Viez-Jupp

Fünf Tage nach Ende der Wallfahrt hat Trier am Freitag wieder zu gewohnter Form zurückgefunden: verstopfte Straßen, volle Parkhäuser, Staus, so weit das Auge reicht. Und die Falschparker, die sich auf den Bewohnerstellplätzen breitmachen, sind ebenfalls wieder da.

Weltlicher (Verkehrs-)Alltag in Reinkultur. Ich persönlich hab diese Form von "Wallung" in den letzten fünf Wochen nicht vermisst. Im Gegenteil. Wenn\'s nach mir ginge, dann wäre die Wallfahrt Dauerzustand. So viele nette Leute, so tolle Stimmung - und nun soll ich bis 2030 oder 2031 warten, bis Trier wieder in den höchst angenehmen Heilig-Rock-Ausnahmezustand verfällt? Das darf doch wohl nicht wahr sein, dann schmore ich vielleicht schon längst im Fegefeuer. Dabei habe ich mich so angestrengt, die Dom-Besucherzahlen nach oben zu treiben. Ich war zehnmal beim Heiligen Rock und habe jeweils ein Pilgerbild mitgenommen. Nach offizieller Zählweise bin alleine ich also schon zehn Pilger (von insgesamt 545 000). Blöderweise hat mein Ehegespons Bärbel den cleveren Plan, durch hohe Besucherzahlen den Bischof zu einer baldigen nächsten Wallfahrt zu animieren, übelst sabotiert. Sie war ebenfalls zehnmal beim Heiligen Rock und hat allen ihren Begleiterinnen (Kegelschwestern, Tupperschwestern, Dessousschau-Schwestern) verboten, Bildchen mitzunehmen. Begründung: Die gäbe es demnächst bei uns zu Hause. Wir hätten ja reichlich davon. Hilfe!!! Diese und weitere Kolumnen finden Sie auch im Internet unter www.volksfreund.de/kolumne

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