Viez-Jupp

Freunde des gepflegten Rasensports haben es in diesen Tagen ja nicht leicht. Dass die Bayern gegen die Spanier den Ball nicht oft genug ins Tor müllern, ist noch verkraftbar.

Dass aber unsere Eintracht nicht erst am letzten Spieltag das letzte wichtige Tor nicht schießt … Na ja, zu viel Trübsal bei so viel Prachtwetter wäre schade. Und meine Bärbel meint eh, es gebe wichtigere Dinge als Fußball. Was folgte, war es kein Wink mit dem Zaunpfahl, sondern mit dem Schwimmgürtel. "Das Nordbad hat wieder auf", höre ich sie säuseln, und keine Stunde später bin ich dabei, praxisnahe Erkenntnisse für mein heimliches Buchprojekt "Ein Leben als Schwimmkorken" zu sammeln. Aquajogging nennt sich das, wenn man(n) sich abstrampelt, als wäre man auf der Flucht vor seiner nudelholzschwingenden Lebensabschnittsgefährtin, aber nicht von der Stelle kommt. Zum Glück war ich nicht der Einzige, der da mit rotem Kopf durchs Becken blubberte wie eine Elektroschwimmkerze mit Bengalobeleuchtung. Ein schöner Kontrast zum Eisfachblau des Schwimmbeckens. Nur die Bärbel hat gestrahlt. Hoffentlich hat mich niemand erkannt. Was wäre sonst am Stammtisch los …

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