Viezjupp Penthouse im Palastgarten
Wer braucht schon ein Baugebiet Brubach, wenn geeignetes Bauland ansonsten in Trier an ungefähr jeder Wegbiegung vorhanden ist? Na gut. Beim Baugebiet Zentenbüsch in Ruwer wird es teuer und kompliziert mit der Verkehrsanbindung.
Die würde ein paar Millionen Euro kosten und funktioniert nur dann, wenn die Kenner mitspielen. Und beim Gebiet zwischen Euren und Zewen ist man wegen der Anbindung auf die Zusammenarbeit mit der Bahn angewiesen. Gut Ding braucht manchmal viiiiiel Weile. Angesichts dieser Ausgangslage müssen Alternativen her. Und die heißen Palastgarten und Bahndeckel.
Die Grünfläche zwischen Kaiserthermen und Kurfürstlichem Palais braucht bekanntlich niemand. Außer Drogendealern und dauerfeiernden Studenten. Damit ist Schluss, wenn da ein paar schnuckelige Wohnblocks hingesetzt werden. Da gibt es keine Probleme mit der Anbindung ans Zentrum, dafür muss keine Pferdeweide ins Gras beißen, da muss fast niemand befürchten, dass sich etwas in seinem Hinterhof verändert. Und fürs Klima ist es auch gut, da endlich nicht mehr Rauchschwaden von Wildgrillern durch die Stadt ziehen.
Gleich zwei Fliegen werden mit einer Klatsche geschlagen, wenn zwischen Gartenfeld und Kaiserthermen ein Betondeckel auf die Eisenbahnstrecke kommt. Dann ist endlich Platz für weitere Penthouses und angebliche Studentenappartements. Genau daran mangelt es nämlich! Dann hat Trier außerdem ganz großstädtisch eine U-Bahn, falls irgendwann mal die Ringbahn kommt. Also etwa 2045. Triers Baudezernent Andreas Ludwig kennt sich als Idar-Obersteiner mit solchen Deckeln ja aus. Und wenn er auf dem Deckel noch ein Plätzchen für die Egbert-Grundschule findet, liegt ihm am Ende doch fast der komplette meinungsstarke Trierer Osten zu Füßen. Was kann man mehr wollen?, fragt
euer Jupp.