Spektakuläre Immobilie Villa Hägin in Trier - Haus Kestenberg ist verkauft - Wer ist der neue Besitzer? (Fotos)

Update | Trier · Für 5,75 Millionen Euro stand das geschichtsträchtige Haus „Am Kestenberg“ im vergangenen Sommer in Online-Immobilienportalen zum Verkauf. Jetzt hat das auch als „Villa Hägin“ bekannte Haus, an dessen Einfahrtstor täglich viele Menschen vorbeifahren, einen neuen Besitzer. Der will offenbar an einer besonderen Tradition seiner Vorgängerin festhalten.

Bilder und Fotos der Villa Hägin in Trier
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Bilder: So sieht die Villa Hägin aus – früher und heute

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Foto: Tobias Vollmer

Die Villa Hägin war in den vergangenen Jahrzehnten ein Ort der Stille, denn die früheren Besitzer scheuten das Licht der Trierer Öffentlichkeit und lebten zurückgezogen in der imposanten Villa mit grandiosem Ausblick auf Trier. Nach 40 Jahren haben sie der Römerstadt den Rücken gekehrt und die Villa Hägin verkauft.

Jetzt ist das Haus offenbar nicht mehr nur Privatadresse, sondern auch Firmensitz. „SHF Beteiligungen GmbH“ ist auf dem Klingelschild zu lesen, das rechts neben dem großen weißen Tor zu sehen ist. Dort fahren täglich Tausende Autofahrer vorbei, die sich über die B51 nach Trier bewegen oder aus Trier heraus fahren. Von der Straße aus ist das „Haus Kestenberg“ nicht zu sehen. Erst eine Verkaufsanzeige in Online-Immobilienportalen im August 2020 brachte der Öffentlichkeit neue Einblicke in und auf das Haus.

Jetzt residiert die Firma SHF Beteiligungen in dem noblen Anwesen. Laut Internetseite hat sich die Firma auf Unternehmensnachfolge und Beteiligungen spezialisiert. Dabei stehen vor allem Familienunternehmen im Fokus, wie die Firma auf ihrer Website schreibt: „Auch investieren wir als Familienunternehmer eigene Mittel für den Generationenübergang von mittelständischen Unternehmen. Kern unseres Anliegens ist, die externe Unternehmensnachfolge von mittelständischen Familienunternehmen erfolgreich zu gestalten und den Charakter als Familienunternehmen zu erhalten.“

An der Spitze der Firma steht der neue Eigentürmer der Villa Hägin, nach eigener Beschreibung auf der Firmen-Website ein erfahrener Top-Manager in verschiedenen Großunternehmen. Offenbar sucht er aber keinen weiteren Kontakt zur Öffentlichkeit, denn Gespräche mit volksfreund.de lehnt er ab. Damit zeigt er sich ähnlich zurückgezogen wie die Vorbesitzerin der Villa Hägin, die 40 Jahre fast unbemerkt von der Trierer Öffentlichkeit in dem Haus wohnte. „Für Vergnügen hatte ich nie Zeit“, sagte sie, bevor sie Trier mit unbekanntem Ziel verlassen hat.

So bleibt der Villa Hägin weiterhin ein Hauch Geheimnis erhalten. Dabei handelt es sich um eine der spektakulärsten Immobilien in Trier und der Region. Laut damaliger Verkaufsbeschreibung verfügt sie über 22 Zimmer auf vier Etagen, über 1000 Quadratmeter Wohnfläche, über 50.000 Quadratmeter Grundstück, zwölf Schlaf- und sechs Badezimmer, vier (beheizte) Garagen für den Fuhrpark. Außerdem ein Gästehaus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche.

Auch innen eine Ausstattung vom Feinsten: Wandbeläge in Seide, drei Salons, „Schlafzimmer mit Ankleide“ und „Herrenzimmer“. Natürlich ein Pool und eine Sauna, außerdem eine Kegelanlage. „Steinfiguren aus dem staatlichen Museum Berlin“ wurden vom Makler beschrieben, und wenn‘s für die Bewohner eng wird, gibt es noch einen historischen Luftschutzkeller.

Den Namen hat das Haus vom Kaufhausbesitzer Adolf Hägin, Autofahrer kennen die inoffiziell so bezeichnete „Hägin-Kurve“ der B51 direkt vor dem Anwesen. Erbaut wurde das Haus Kestenberg 1923/24. Es war Villa, Hauptverbandsplatz und Kindererholungsheim, bevor es von Hägin wieder als Wohnhaus genutzt wurde.

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