Geschichte Triers Wahrzeichen im Wandel der Jahrhunderte

Trier · Das internationale Studienprojekt Living Heritage ermöglicht eine virtuelle 3-D-Zeitreise zur Geschichte der Porta Nigra.

 Vom römischen Stadttor zur Kirche St. Simeon im Mittelalter. Weitere Anbauten folgen während des Barock und schließlich wird die Porta Nigra unter Napoleons Herrschaft 1804 wieder zurückgebaut.

Vom römischen Stadttor zur Kirche St. Simeon im Mittelalter. Weitere Anbauten folgen während des Barock und schließlich wird die Porta Nigra unter Napoleons Herrschaft 1804 wieder zurückgebaut.

Foto: Hochschule Trier/Dassault Systèmes

Studierende aus dem Fachbereich Technik/Maschinenbau lassen die Porta Nigra in verschiedenen Epochen ihrer Geschichte als 3-D-Rekonstruktionen im Rahmen eines internationalen Studienprojekts wieder auferstehen.

Im Rahmen eines Lehrmoduls im Fachgebiet Digitale Produktentwicklung und Fertigung nehmen die Studierenden an einem internationalen studentischen Projekt teil. Im Ingenieurwesen In Lehre, Forschung und Entwicklung beschäftigen sie sich im Labor für Digitale Produktentwicklung und Fertigung (LDPF) in der Fachrichtung Maschinenbau beispielsweise mit virtuellen Zwillingen – das sind Digitale 3-D-Repräsentationen – von Produkten, Maschinen und kompletten Produktionsanlagen und -prozessen. Diese machen eine Planung, Simulation und Absicherung erheblich effizienter.

Doch nicht immer geht es in den Projekten und Kooperationen um das, was in der Zukunft entsteht. Die oben genannten Technologien können auch bei der Aufarbeitung historischer Fragestellungen unterstützen. Ein ganz besonderer lokaler Bezug besteht dabei immer wieder zum Wahrzeichen Triers – der Porta Nigra. Das 2000 Jahre alte römische Baudenkmal wurde seit 2015 in einer Kooperation zwischen dem LDPF an der Hochschule Trier, dem Fach Kunstgeschichte der Universität Trier, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz mit Hilfe der Software von Dassault Systèmes in 3-D rekonstruiert. Diese Datengrundlage wurde dann zum Beispiel für interaktive Tastmodelle aus dem 3-D-Druck zur Erlebnispädagogik für blinde Menschen oder Menschen mit Sehbeeinträchtigung in einer Dauerausstellung im Stadtmuseum Simeon­stift Trier oder als 3-D-Reliefmodell auf dem Platz neben der Porta Nigra weiterentwickelt.  Hintergrund des Projektes waren auch geschichtliche Fragestellungen um die weitgehend unerforschte Umbauphase als Stiftskirche im Mittelalter.

Im Rahmen einer aktuellen internationalen Hochschul-Kampagne „Living Heritage: Reconstructing UNESCO World Heritage“ des Wissenschafts- und Technologieunternehmens Dassault Systèmes mit Hauptsitz in Paris beteiligte sich auch ein studentisches Team um Dozent Michael Hoffmann aus der Fachrichtung Maschinenbau mit einem Projektbeitrag zur Porta Nigra. Mit Hilfe neuester 3-D-Technologien aus der virtuellen Realität entwickelte das Team aus den Studierenden Kristofer Lacour, Fin Jöchel, Ron Froese und Lars Schier auf Grundlage der Recherchen, Erkenntnisse und Daten der Vorgängerprojekte den bestehenden Datenbestand weiter zu einer wirklichkeitsnahen, virtuellen Zeitreise zum Bauwerk durch vier Epochen von der Römerzeit, dem Mittelalter, dem Barock bis zur Neuzeit.

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