Visionen müssen aus der Mitte kommen

Das neue Jahr hat die CDU Trier Mitte/Gartenfeld nach langer Zeit wieder mit einem Neujahrsempfang begonnen. Der Vorsitzende Udo Köhler lieferte einen Rückblick auf ein lebhaftes Jahr 2008 und einen Ausblick auf die bevorstehende Zeit, die von einem "harten Wahlkampf" geprägt sein werde. Als Gast mit Wurzeln in Trier war Birgit Collin-Langen, Oberbürgermeisterin von Bingen, eingeladen.

 Prost Neujahr: Udo Köhler, Birgit Collin-Langen, Norbert Neuhaus und Bernhard Kaster (von links) beim Neujahrsempfang der CDU Trier-Mitte/Gartenfeld. TV-Foto: Cordula Fischer

Prost Neujahr: Udo Köhler, Birgit Collin-Langen, Norbert Neuhaus und Bernhard Kaster (von links) beim Neujahrsempfang der CDU Trier-Mitte/Gartenfeld. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) "Geradlinig und forsch", "mit Optimismus" und "positiv" - darauf schwor Vorsitzender Udo Köhler seine Parteigenossen ein - so wolle man ins Jahr 2009 starten. Das steht auch für die CDU Mitte/Gartenfeld ganz im Zeichen des Wahlkampfes und der Kommunalwahl im Sommer.

Sieben Kandidaten stellt der Stadtbezirk von den 56 Anwärtern für den Stadtrat, Kandidatin mit hundertprozentiger Rückendeckung für den Ortsvorsteher-Posten ist wieder Ricarda Kuhner.

Aber auf den Stadtteil Trier-Mitte warten auch andere Aufgaben. Darauf wies Birgit Collin-Langen ihre Partei-Kollegen im Römersaal der Vereinigten Hospitien hin. Seit 1996 Bingens Oberbürgermeisterin, hat die aus Trier stammende Juristin auch dem Trierer Stadtrat zwischen 1979 und 1984 angehört - damals in Zeiten des Schwungs, den die 2000-Jahr-Feier ausgelöst hat. Die Entwicklung, die Trier genommen hat, hat die 52-Jährige auch nach ihrem Ausscheiden aus der Trierer Stadtpolitik verfolgt - aus Heimatverbundenheit: vom "Armenhaus des Landes" zum "blühenden Arbeitsraum", zur "europäischen Stadt", zum Touristen-Magnet.

Dennoch: Trier fehle es mittlerweile nach Abebben des Entwicklungsschubs von damals an Positionierung, an Perspektiven, an Visionen und Vermarktungsstrategien, die Einzelkonzepte verbinden.

"Und dabei muss die Innenstadt deutlicher reklamieren, dass sie Entwicklungsgeber für die Gesamtstadt ist", sagt Collin-Langen.

"Ob alle im Stadtrat zu Visionären geeignet sind, weiß ich nicht." Deshalb müssten gerade vom Stadtbezirk Mitte "Verantwortlichkeiten eingefordert" werden, Impulse kommen und "Visionen aktiv in die Hand" genommen werden.

Wie man das macht, hat Bingens Stadt-Chefin mit der Landesgartenschau im vergangenen Jahr bewiesen, die medial weitaus mehr Beachtung gefunden hat als die Trierer Veranstaltung auf dem Petrisberg vor fünf Jahren.

Die dritte rheinland-pfälzische Gartenschau sei ein "Segen" für die 25 000-Einwohner-Stadt am Rhein gewesen, die sich seit den 70er Jahren einem "bemerkenswerten Niedergang" gegenüber sah und habe die Möglichkeit geboten, sich neu zu positionieren, die Infrastruktur zu entwickeln, sich touristisch aufzustellen - und das unter einem Stadtleitbild. "Da sind wir dran, und da muss Trier hin."

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