Volkskrankheit Bluthochdruck

Über viele Jahre kann Bluthochdruck unerkannt bleiben, da er keine Beschwerden bereiten muss. Bereits in jungen Jahren, insbesondere im mittleren und höheren Alter, kommt es bei mehr als der Hälfte der Bevölkerung zu einem krankhaft überhöhten Bluthochdruck.

Dabei ist die Grenze zwischen normalem und erhöhten Blutdruck auf 140/90 mm/HG für die Messung in der ärztlichen Praxis, beziehungsweise 135/85 mm Hg für den selbst gemessenen Blutdruck festgelegt. Diese Werte gilt es zu unterschreiten, um das Risiko von Schlaganfall, geistigem Abbau, Herzleistungsschwäche und Herzinfarkt zu verringern. Dazu haben sich zunächst allgemeine Behandlungsmaßnahmen bewährt: Bei Übergewicht kann mit einer Abnahme von zehn Kilogramm bereits eine Blutdrucksenkung um zehn bis 20 mm Hg erreicht werden. Ähnliche Erfolge stellen sich durch eine Kochsalz-arme, vegetabil-betonte Kost (mediterrane Ernährung), wie durch ein tägliches Bewegungstraining, zum Beispiel mit 20 bis 30 Minuten "Walking" ein. Wenn dies nicht zum ausreichenden Erfolg führt, setzt der Arzt Blutdruck-senkende Medikamente ein. Entscheidend ist eine ausreichende effektive Blutdrucksenkung, wie sie bei adäquater Dosierung durch alle Substanzen erreicht werden kann. Nach aktuellen Forschungsergebnissen lässt sich zeigen, dass auch ältere und zugleich preiswertere Substanzen, wie die so genannten Diuretika, den Blutdruck mindestens so gut wie neuere Substanzen senken können. Kommen allerdings Umstände, wie eine Zucker- und/oder eine Nierenerkrankung dazu, scheinen spezielle Substanzen sinnvoll zu sein. Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist für den Behandlungserfolg eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt unabdingbar. Prof. Dr. med. B. Krönig, Chefarzt, Evangelisches Elisabeth-Krankenhaus, Trier

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