Volksmusik und Vorträge gegen das Elend in Syrien

Trier · Eine Benefizveranstaltung, um den Menschen in Syrien zu helfen, vor allem den Kurden, wird es am 6. Dezember im Messepark Trier geben. Mit dabei: ein Restaurant-Besitzer aus Trier.

Trier. Eigentlich wollte Mehmet Kirisikoglu diesen Sommer nur Urlaub in der Türkei machen. Doch die Verhältnisse an der Nord-Grenze zu Syrien erschreckten ihn. Die Menschen dort leiden unter dem seit 2011 andauernden Bürgerkrieg.
"Da wollte ich helfen", sagt Kirisikoglu, und statt sich einen bequemen Aufenthalt im Hotel zu gönnen, hat er Medikamente und andere Hilfsgüter beschafft.
Nachdem er nun nach Trier zurückgekommen ist, will der Kurde auch weiterhin helfen. Dazu startet er in seinem Döner-Restaurant Alibaba eine Spendenaktion. Mittlerweile sei das Projekt wirklich groß geworden, und auch andere Dönerläden in Trier würden mitmachen, erzählt er nicht ohne Stolz. Weil er jedoch nicht wusste, wie er die Spenden nach Syrien schicken konnte, wandte sich Kirisikoglu schließlich an die Kurdische Gemeinde Stuttgart.
Gemeinsam veranstalten sie am Freitag, 6. Dezember, eine Benefizveranstaltung im Trierer Messepark. Der Eintritt von 10 Euro soll den Menschen im syrisch-kurdischen Kriegsgebiet Rojava (so der kurdische Name der Gegend) helfen. Auftreten werden verschiedene Bands aus Deutschland und der Türkei, darunter auch die Kindergruppe Koma Zarokan, die aus den Niederlanden anreist.
"Es wird vor allem kurdische Volksmusik geben, aber vielleicht singen einige auch auf Englisch", erklärt Kirisikoglu. Der Veranstaltungsort wird von der Stadt Trier gestellt. Zusätzlich zu den musikalischen Darbietungen wird es auch mehrere Vorträge in der Veranstaltung geben, die von 15 bis 24 Uhr geplant ist. Redner sind unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Kurdischen Gemeinde Stuttgart, Süleyman Sever, und ein noch nicht näher genannter Vertreter der Stadt Trier. Es soll über den Krieg gesprochen werden.
Mehmet Kirisikoglu ist vor allem daran gelegen, die frappierende Situation in Syrien ins Bewusstsein der Leute zu bringen. "Da werden Menschen getötet, und in Europa sind die Reaktionen der Menschen immer noch sehr schwach", kritisiert er.
Kirisikoglu ist selbst Vater zweier Kinder, und daher sei ihm besonders an dem Schicksal der Kinder gelegen. Die Benefizveranstaltung ist zwar auf die Hilfe für kurdische Syrer ausgerichtet, doch der Mann würde gerne auch darüber hinaus noch mehr Menschen helfen können. lekr

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