Voll im Trend mit Rad, Wein, Fluss im Moselland

Berlin/Schweich · Mehr Gäste, mehr Übernachtungen: Das Moselland ist weiterhin das meistbesuchte Urlaubsziel in Rheinland-Pfalz. Und der Mosel-Radweg klettert in einer deutschen Beliebtheits-Top-Ten einen Platz nach oben.

 Auf der ITB in Berlin präsentieren sich die Mosellandtouristiker (hier Magdalena Schmidt mit Messebesucher) mit großer Themenvielfalt.

Auf der ITB in Berlin präsentieren sich die Mosellandtouristiker (hier Magdalena Schmidt mit Messebesucher) mit großer Themenvielfalt.

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Das Moselland ist quasi der FC Bayern München unter den zehn Ferienregionen in Rheinland-Pfalz: immer unangefochten an der Spitze. 2016 wurden neue Rekorde erzielt: 2,4 Millionen Gäste (plus 4,7 Prozent) buchten 7,1 Millionen Übernachtungen zwischen Perl und Koblenz und zwischen Taben und Konz, denn auch die rheinland-pfälzische Saar zählt touristisch mit zum Moselland. Die Verbandsgemeinden Konz und Saarburg gehören ebenso zu den Gesellschaftern der Mosellandtouristik GmbH (Bernkastel-Kues) wie die VGs Schweich und Ruwer und die Stadt Trier.

Für 2017 sieht es erneut gut aus, wie sich auf der die Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin gezeigt hat. Sowohl an den Fachbesucher- wie an den Publikumstagen der weltgrößten Reisemesse war die Mosel sehr gefragt. Ist damit die nächste Gästezahlen-Steigerung schon programmiert? "Schön wär's", sagt Mosellandtouristik-Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert (56), "Aber das ist nicht unser Hauptziel. Wir haben uns die Statistiken sehr genau angeschaut. Wir haben in mancher Hinsicht noch Luft nach oben. Wir wollen nicht nur quantitative Steigerungen, sondern vor allem auch qualitative."

Die wiederum sollen dazu beitragen, dass der Moselbesucher auch länger bleibt als die durchschnittlich drei Tage, die aktuell zu Buche stehen. "In Sachen Verweildauer waren wir schon einmal besser", weiß die Tourismus-Chefin. Zudem ist das Wachstum der vergangenen Jahre fast ausschließlich auf deutsche Besucher zurückzuführen. Demnächst soll's mit den Niederländern, die traditionell den größten Anteil der Moselreisenden stellen (2016: 56,6 Prozent), und den Belgiern (22,6 Prozent), wieder besser klappen: "Wir wollen in diesem Jahr unser Auslandsmarketing verstärken, um Stagnationen und Rückgängen zu begegnen."

Grundsätzlich aber sei die Mosel gut aufgestellt. Auch das habe die ITB gezeigt. Auf der Reisemesse hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) wieder die Top 10 der beliebtesten Radfernwege Deutschlands gekürt. Dabei verbesserte sich der Moselradweg von Platz sieben auf Rang sechs. "Das macht uns sehr stolz", sagt Mosellandtouristik-Pressesprecherin Christiane Heinen (51). Sie führt den Beliebtheitssprung vor allem auf die geschaffenen Vernetzungen mit den Radwagen an Ruwer und im Hochwald, an der Saar sowie von den Maaren zur Mosel zurück: "So sind wunderbare Sterntouren möglich geworden." Alle Top-10-Wege liegen am Wasser, und Champion in der Gunst der Velo-Urlauber ist der Elberadweg - zum 13. Mal in Folge.

Weiteres Erfolgserlebnis: In einer aktuellen bundesweiten touristischen Studie rangiert in der Sparte Kulinarik das Reiseziel Mosel auf Platz drei hinter München und Bayern. Neben Riesling, Rad, Römern und Wandern kulinarische Kompetenz als Trumpf-Ass - da dürfte doch alles in Butter sein im Moselland? Ist es aber nicht ganz. Denn demnächst kommen Besucher, die in keiner rheinland-pfälzischen Tourismusstatistik auftauchen, wohl aber in saarländischen. Anlass dazu gibt die neue Saarland Card: Ab 1. April erhalten Gäste von zunächst 40 Beherbergungsbetrieben im Nachbar-Bundesland diese Karte als Geschenk, die ihnen kostenlos Eintritt in fast 70 Kultur- und Freizeiteinrichtungen ermöglicht. Dazu zählen die Glockengießerei Mabilon Saarburg und das Konzer Freilichtmuseum Roscheider Hof. Auch die Fahrt mit der Saarburger Sesselbahn und die Teilnahme an einer Stadtführung in Trier sind frei.

Melanie Hertgen (39), zuständige Projektleiterin bei der Tourismus-Zentrale Saarland (Saarbrücken), hofft, dass das Beispiel Schule macht und es bald auch ein rheinland-pfälzisches Pendant geben wird. Der Unterschied zur gemeinsamen Rheinland-Pfalz&Saarland-Card, die es vor einigen Jahren gab, liegt in der Finanzierung.
Die für Touristen kostenlose Saarland Card basiert auf einem Umlagesystem. Die alte gemeinsame Kaufkarte war mangels weiterer staatlicher Fördermittel eingestellt worden.GRENZENLOSES RADELN IM MOSELLAND

Extra

Gut vernetzt ist der Mosel-Radweg (275 km ab Thionville/Frankreich). Direkte Anbindungen oder gemeinsame Streckenabschnitte: Saar-Radweg (118 km lang, Ruwer-Hochwald-Radweg (48 km), Maare-Mosel-Radweg (58 km), Veloroute SaarLorLux (560 km), Salm-Radweg (17 km), Radweg Wittlicher Senke (30 km), Hunsrück-Mosel-Radweg (58 km), Schinderhannes-Untermosel-Radweg (22 km) und Rhein-Mosel-Eifel-Radweg (33 km). Autofreie Raderlebnistage: Saar-Pedal zwischen Konz und Merzig (21. Mai), Happy Mosel zwischen Pünderich und Winningen am 11. Juni (letztmals).

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