Voll Vertrauen in Gott und die Menschen

Im Dom hat Diözesanadministrator Bischof Robert Brahm mit zahlreichen Gläubigen das zweite Jahrgedächtnis für den früheren Bischof von Trier, Hermann Josef Spital, gefeiert.

 Hermann Josef Spital.TV-Foto: Archiv/Friede-mann Vetter

Hermann Josef Spital.TV-Foto: Archiv/Friede-mann Vetter

Trier. (red) "Er war einer, der von sich absehen und anderen Raum geben konnte; er war nämlich zutiefst davon überzeugt, dass letztlich Gott jedem Menschen den Raum gibt, den er für seine Entwicklung und Entfaltung braucht. Darauf vertraute er." Mit diesen Worten hat der Trie rer Diözesanadministrator Bischof Robert Brahm im Trierer Dom an den vor zwei Jahren verstorbenen früheren Bischof von Trier, Hermann Josef Spital, erinnert. Dieser hatte von 1981 bis 2001 als Bischof an der Spitze des Bistums gestanden. An dem Gottesdienst nahmen der Bruder von Bischof Spital und weitere Angehörige des Verstorbenen teil.

Bischof Brahm erinnerte in dem Gottesdienst an das Pastoralschreiben Hermann Josef Spitals von 1999 mit dem Titel "Gott, der uns Raum gibt" und sagte: "Bischof Spital konnte von sich absehen und versuchen, die Menschen in ihren Anliegen zu verstehen - in den materiellen, ihre Existenz betreffenden Anliegen wie in den geistlichen Anliegen. Voll Vertrauen in die Menschen suchte er gemeinsam mit ihnen nach Wegen, um miteinander und vor Gott leben zu können."

Durch alle Erschütterungen hindurch habe er nie das Vertrauen in das Gute im Menschen aufgegeben und sich ein tief verwurzeltes Wissen bewahrt, dass Gott mit allen Menschen auf dem Weg sein will, sagte Bischof Brahm. Stets sei Bischof Spital seiner Haltung treu geblieben: "Die Menschen brauchen einander, um leben, aber auch um glauben zu können." Die Menschen habe Bischof Spital immer wieder ermutigt, ihr Miteinander zu gestalten, aber auch, über ihren Glauben im Gespräch zu bleiben. Bischof Spital sei auch aktuell beispielhaft, unterstrich der Diözesanadministrator: "Er mahnt uns, uns nicht in Strukturdebatten selbst zu zerfleischen, sondern die Herzmitte des Glaubens und der Kirche zu verkündigen, das Gespräch miteinander zu suchen und so das Vertrauen stets neu zu lernen."

In den Fürbitten wurde unter anderem "für alle, die unter ihrer unfreiwilligen Arbeitslosigkeit leiden", gebetet; die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit war stets ein Kernanliegen Bischof Spitals. Nach dem Gottesdienst fand eine Gedenkfeier am Grab des Verstorbenen in der Krypta des Doms statt.

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